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Bärtierchen funktionieren wie Instant-Kaffee

Erde|Umwelt

Bärtierchen funktionieren wie Instant-Kaffee
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Bärtierchen (Bild: Journal of Experimental Biology)
Mikroskopisch kleine Bärtierchen haben einen ganz besonderen Trick, um Dürreperioden zu überleben: Sie trocknen komplett aus. Kommen sie später wieder mit Wasser in Berührung, erwachen sie aus der Starre und sind munter wie eh und je. Wie die winzigen Tiere diese extremen Strapazen überleben können, haben jetzt Wissenschaftler der Universität Tübingen entdeckt: Während des Austrocknens produzieren die Bärtierchen ein bestimmtes Eiweiß, das die Zellen schützt. Das berichten Ralph Schill und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Journal of Experimental Biology (Bd. 207, S. 1605).

Die winzigen, nur etwa einen halben Millimeter großen Tierchen leben praktisch überall auf der Erde, wo es Wasser gibt. Sie können fast jedes Klima problemlos überleben, sei es heiß oder sehr kalt. Wissenschaftler sind besonders fasziniert von ihrer Fähigkeit, sich bei Wassermangel zusammen zu ziehen. In dieser so genannten Tönnchenform können die Bärtierchen auch Jahre der Trockenheit überdauern und innerhalb von Minuten nach Kontakt mit Wasser ihr aktives Leben wieder aufnehmen.

Um diese Prozedur zu überleben, brauchen die Tiere besondere molekulare Schutzmechanismen, die ihre Zellen vor dem Untergang bewahren. Da die Bärtierchen so winzig sind, konnten die Forscher um Ralph Schill jedoch nicht einfach überprüfen, welche Eiweißmoleküle die Tiere während des Austrocknens produzieren. Stattdessen beobachteten die Wissenschaftler die Genaktivität der Mini-Tiere ? und wurden fündig: Beim Austrocknen stieg die Aktivität eines so genannten Hitzeschockgens deutlich an.

Solche Gene sind auch bei vielen anderen Tieren bekannt. Sie enthalten Informationen für Eiweißstoffe, die neben anderen Aufgaben auch andere Zellproteine in Stresssituationen ? wie beispielsweise Hitze ? schützen können. Offensichtlich spielt ein solches Hitzeschockprotein auch beim Schutz der Bärtierchen eine entscheidende Rolle, folgern Schill und seine Kollegen aus ihren Ergebnissen. Wie genau das Protein wirkt und ob es noch molekulare Helfer hat, wollen sie in weiteren Untersuchungen herausfinden.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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