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Bakterien-Wucherungen im Dünndarm – Vermutliche Ursache für Reizdarmsyndrom entdeckt

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Bakterien-Wucherungen im Dünndarm – Vermutliche Ursache für Reizdarmsyndrom entdeckt
Antibiotika minderten die Symptome innerhalb von zehn Tagen

10 bis 20 Prozent der Deutschen leiden unter dem sogenannten Reizdarmsyndrom. Viele Betroffene fühlen sich durch die auftretenden Beschwerden so beeinträchtigt, dass sie sich aus dem Sozialleben zurückziehen, manche werden arbeitsunfähig. Als Ursache für die chronischen Bauchkrämpfe und Durchfälle im Wechsel mit Verstopfung vermuteten Ärzte bisher psychische Probleme wie Stress oder depressive Verstimmungen.

US-amerikanische Wissenschaftler vom Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles kommen nun zu einem anderen Schluss. Im Rahmen einer Studie untersuchten sie 202 Patienten mit Reizdarmsyndrom und stellten anhand spezieller Atemluftuntersuchungen bei 78 Prozent von ihnen eine bakterielle Überwucherung des Dünndarms fest. Nach der Gabe von Antibiotika über einen Zeitraum von 10 Tagen, verschwanden oder verminderten sich bei den meisten Patienten die Symptome.

„Die Tatsache, dass eine Überwucherung mit Bakterien bei der Mehrzahl der Reizdarmpatienten auftrat, legt einen Zusammenhang zwischen beiden Beschwerden nahe“, berichtet Mark Pimentel, einer der Autoren der Studie, in der Dezemberausgabe des American Journal of Gastroenterology. Sein Kollege Henry C. Lin betont: „Dies ist die erste Studie, die zeigt, dass eine komplette Vernichtung der Bakterienüberwucherung mit Antibiotika die Symptome des Reizdarmsyndroms wesentlich verbessert, insbesondere bei Patienten, die unter Völlegefühlen, Durchfall und Bauchschmerzen leiden“.

Im Allgemeinen verursacht das Wachstum von Bakterien im Dünndarm keine Probleme, weil sie durch die regelmäßigen Muskelkontraktionen der Darmwand weitertransportiert und schließlich ausgeschieden werden. Unter bestimmten Bedingungen können sich Darmbakterien jedoch so stark vermehren, dass es zu gesundheitlichen Störungen kommt.

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Die Wissenschaftler führen derzeit weitere Studien durch, um die optimale Dauer für die Antibiotika-Behandlung zu ermitteln und weitere alternative Wirkstoffe zu testen.

Almut Bruschke-Reimer

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