Alkohol kann auf zwei Weisen auf den Menschen wirken: aufputschend und dämpfend. Amerikanische Forscher haben nun nachgewiesen, dass bei starken Trinkern die aufputschende Wirkung überwiegt, der dämpfende Einfluss dagegen viel geringer ist als bei Gelegenheitstrinkern. Das berichtet das Fachmagazin „Alcoholism: Clinical & Experimental Research“ in seiner Juni-Ausgabe.
Die Wissenschaftler um Andrea C. King, Psychologin und Professorin an der Universität von Chicago, hatten 34 Versuchspersonen Alkohol oder ein nach einem alkoholischen Getränk schmeckendes Placebo zu trinken gegeben. Bei den Gelegenheitstrinkern unter den Probanden wirkte der Alkohol vor allem beruhigend ? eine Stimulierung oder ein Anheben der Stimmung blieb weitgehend aus. Bei den starken Trinkern, die sonst regelmäßig fünf oder mehr Drinks zu sich nehmen, registrierten die Forscher hingegen eine aufputschende Wirkung durch die Droge. Dämpfend wirkte sich der Alkohol erst aus, wenn die Alkoholkonzentration im Blut wieder im Sinken war.
Manche Menschen seien nicht einfach nur „trinkfester“ als andere, sondern die Wirkung des Alkohols im Gehirn sei bei ihnen eine andere, erläutert King die Ergebnisse. Für Menschen, bei denen die aufputschende Wirkung des Alkohols überwiege, sei das Risiko einer Abhängigkeit deutlich höher.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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