Demnach unterscheidet Hyland zwischen zwei Arten der Strahlenbelastung, die von Handys ausgehen. Er untersuchte zum einen die thermische Strahlung, die das Gehirn im Ohrbereich erwärmt, und die nicht-thermische, pulsierende Strahlung. Letztere ist deutlich geringer, weshalb ihr in der Regel kaum Beachtung geschenkt wird.
Die Auswirkungen der nicht-thermischen Strahlung sind schwer zu beschreiben, da jedes Individuum anders sie reagiert. Hyland ist sich aber sicher, dass vor allem Kinder und Jugendliche von der nicht-thermischen Strahlung bedroht sind: Ihr noch im Wachstum befindliches Nervensystems ist generell empfindlicher gegenüber elektromagnetischer Strahlung.
In zahlreichen Versuchen bewies Hyland, dass die Mikrowellenstrahlung einen Einfluss auf die Stabilität der Zellen und die in ihnen ablaufenden Stoffwechselvorgänge haben kann. Für den Forscher sind die gesundheitlichen Risiken, die mit dem Gebrauch von Handys verbunden sind, noch immer nicht ausreichend geklärt: “Wenn Mobiltelefone ein neues Nahrungsmittel wären, würden sie nicht angeboten, weil es zu viele Unsicherheiten in ihrer Auswirkungen auf die Gesundheit gibt.”
In Großbritannien sind ein Viertel aller Handybesitzer unter 18. Nach Hylands Grund genug Kindern und Jugendlichen generell von Handys abzuraten. Die britische Regierung reagierte bereits auf Hylands Forschungsergebnisse und verpflichtete Händler, ihre Kunden über die möglichen gesundheitlichen Risiken des “Vieltelefonierens” aufzuklären.
Marion Herzog