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Bio ist nicht immer besser

Erde|Umwelt

Bio ist nicht immer besser
Nützlinge und natürliche Pflanzenextrakte sorgen dafür, dass wir Bioobst und Biogemüse essen können. Aber das ist manchmal riskant.

Über Hunderte Quadratkilometer pflastern Gewächshäuser die Region um das spanische Almeria. Es ist die größte Treibhaussiedlung der Welt und ihr Ruf nicht sonderlich gut. Jahrzehntelang reihten sich unter Plastikdächern Tomaten- und Paprikastauden dicht an dicht, vollgepumpt mit Dünger, mehrfach gespritzt, getrimmt auf maximalen Ertrag. Almeria galt als Paradebeispiel für hochintensive Landwirtschaft ohne Rücksicht auf die Umwelt.

Doch dieses schlechte Image ist zum Verkaufshemmnis geworden. Verbraucher rümpfen bei spanischen Paprika ebenso die Nase wie bei holländischen Tomaten. Nicht etwa, weil beide Gemüsesorten geschmacklos wären, sondern weil sie 2006 und 2007 wegen zu hoher Pestizidbelastung mehrfach in die Schlagzeilen gerieten.

Es musste etwas passieren. „Seit 2008 wurde die komplette Produktion in Almeria von konventionellem Pflanzenschutz mit Insektiziden zu 80 Prozent auf biologischen Pflanzenschutz umgestellt“, berichtet der Agronom Lucius Tamm vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau im schweizerischen Frick. Paprika und Auberginen werden seither vor allem von Nützlingen verteidigt. Tausende Marienkäfer fressen die Läuse von den Blättern. Tigerfliegen jagen Heuschrecken. Die Raubmilbe Amblyseius swirskii vertilgt Weiße Fliegen. Knapp 50 verschiedene Nützlinge können Biobauern in der EU auf ihren Äckern freisetzen. Dazu kommen noch einmal so viele Viren, Mikroorganismen und Pflanzenextrakte, mit denen sie ihre Pflanzen spritzen können. In den Gewächshäusern boomen die Biopestizide. Einzelhandelsketten wie Edeka, Lidl und Aldi wollen keine nachweisbaren Pestizidrückstände auf Obst und Gemüse und verlangen ihren Zulieferern sogar strengere Grenzwerte ab als der Gesetzgeber. Deshalb weichen viele Bauern auf die biologische Alternative aus. „Die ist zwar teurer und auch nicht immer 100-prozentig wirksam, aber eben rückstandsfrei“, sagt Tamm.

Biobauern spritzen mit Viren

Ohne Biospritzmittel gäbe es nicht die Fülle von Bioprodukten, die wir gewohnt sind. Äpfel und Zwetschgen mit Maden verkaufen sich schlecht, und verheerende Ernteeinbußen kann sich kein Landwirt leisten. „Weintrauben, aber auch Äpfel und Tomaten kann man nicht ohne Pflanzenschutz anbauen“, erklärt Stefan Kühne vom Julius Kühn-Institut im brandenburgischen Klein Machnow.

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Die Branchenvertreter sprechen nicht gerade gerne darüber. „ Das Ziel ist, keine Pflanzenschutzmittel einzusetzen“, betont Peter Röhrig vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft. Er berichtet von robusten Sorten, der Bedeutung der Fruchtfolge, von der Ausrichtung der Pflanzreihe in Windrichtung bei Kartoffelpflanzen, damit sie nach Regen schneller trocknen und nicht krank werden. Spritzen ist im Konzept des ökologischen Landbaus offiziell nur ein Notnagel. Beim Anbau von wenig empfindlichen Kulturen wie Spinat und Radieschen mag das funktionieren. Vielfach sieht die Praxis aber anders aus: Ohne Spritzmittel auf Basis von Viren lägen im Biosupermarkt kaum Äpfel ohne Schorf, sagt Röhrig. „Doch sie sind nicht per se unbedenklich, nur weil sie natürlichen Ursprungs sind“, fügt Tamm hinzu.

Hinter verschlossenen Türen schwelt zurzeit eine Debatte über das am meisten eingesetzte Biospritzmittel überhaupt: Bacillus thuringiensis, kurz: Bt, ein Bodenbakterium, das seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts versprüht wird. Die Sporen produzieren ein Protein, das im Darm bestimmter Schädlingsraupen giftig wirkt und sie tötet. Es entfernt die Kohlweißlinge vom Kohl und schützt Kirschen vor Maden.

Weit über 100 unterschiedliche Bt-Stämme gegen allerlei Schädlinge sind zurzeit in Umlauf. Das Biotech-Unternehmen Novartis und der Pharmakonzern Abbott Laboratories vertreiben mehr als zwei Drittel der Produkte. Das Bakterium wird seit Jahrzehnten auf Feldern ausgebracht, und es gab bisher keinerlei Hinweise, dass es dem Menschen gefährlich werden könnte. Doch jüngst kam es zu Durchfallerkrankungen bei zwei Personen, die zuvor Salat gegessen hatten. Als das Gemüse untersucht wurde, fand man hohe Konzentrationen von Bacillus thuringiensis, berichtet Johannes Jehle, Spezialist für Biopestizide am Julius Kühn- Institut für Kulturpflanzen in Darmstadt. Vor allem der Stamm Bacillus thuringiensis subspezies aizawai steht seither unter Verdacht, darmkrank zu machen.

Verdächtiger Bakterien-Stamm

Bacillus thuringiensis ist eng verwandt mit Bacillus cereus, der nachweislich Lebensmittelvergiftungen mit starkem Durchfall hervorruft. Einige Bt-Stämme können dieselben Darmgifte bilden wie Bacillus cereus. „Doch die Überwachungsbehörden können die beiden nicht routinemäßig unterscheiden“, sagt Tamm. Gehen die zwei Vergiftungsfälle also wirklich auf Bacillus thuringiensis zurück? Oder hatten sich beide Personen womöglich mit Bacillus cereus infiziert?

Bislang herrscht Rätselraten bei den Experten. XenTari, ein biologisches Insektizid auf Basis von Bacillus thuringiensis subspezies aizawai, darf nur noch unter speziellen Auflagen verwendet werden. Zwiebeln und Fruchtgemüse dürfen sieben Tage vor der Ernte nicht mehr damit benetzt werden, Blatt- und Stielgemüse neun Tage. In Gewächshäusern kann das Mittel aufgrund neuer Auflagen „praktisch gar nicht mehr“ verwendet werden, schreibt das Landwirtschaftsamt Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Um die Bakterien zu töten, müsste das Gemüse mit ultraviolettem Licht bestrahlt oder aber mindestens eine Woche lang künstlichem Sonnenlicht ausgesetzt werden.

Jehles Team hat den verdächtigen Bt-Stamm untersucht. „Er produziert ein Hundertstel der Menge an Darmgift wie Bacillus cereus“, berichtet er. Trotzdem gibt er keine Entwarnung. „Als wir in Experimenten die maximale Dosis spritzten, erreichten wir Besiedlungszahlen, bei denen Lebensmittelvergiftungen auftreten könnten.“ Womöglich macht jener Bt-Stamm also in großen Mengen darmkrank. Dies würde das mikrobielle Spritzmittel in ein schlechtes Licht rücken: Vor allem geschwächten Menschen könnten Bt-Stämme gefährlich werden.

Das übliche Schwarz-Weiß-Bild müsste korrigiert werden: Herkömmliche Pestizide sind als „chemische Keule“ verschrien, weil sie mitunter giftig sind und nicht nur Schädlingen, sondern auch Nützlingen schaden, zum Beispiel Bienen. Noch dazu werden Maden und Läuse im Laufe der Zeit resistent gegen die Chemikalien. Die biologischen Alternativen wirken dagegen meist gezielt gegen bestimmte Schädlinge.

Viren für Apfelbäume

Ein Musterbeispiel sind Granulose-Viren gegen Würmer in Äpfeln. Sie töten die „Apfelwickler“ nur dann, wenn sie gerade schlüpfen. „Es ist das selektivste Pestizid, das es gibt. Für Menschen, Bienen und andere Tiere ist es vollkommen unbedenklich“ , versichert Jehle. Die Granulose-Viren werden inzwischen auf rund einem Drittel der Apfelplantagen eingesetzt. Auch konventionell wirtschaftende Bauern kaufen sie.

Aber auch dieses viel gelobte Mittel hat eine Schattenseite: 2004 klagten einige Biobauern über wurmzerfressene Äpfel, obwohl sie ihre Bäume mit dem Viruspräparat gespritzt hatten. Mittlerweile sind rund 40 Anlagen in Europa von der Resistenz betroffen. Die Landwirte setzen das virale Mittel offenbar so rege ein, dass sich die Apfelwickler lokal dagegen rüsten konnten. Insektenforscher David Heckel vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena sieht darin einen Präzedenzfall: „ Biobauern müssen sich auf Resistenzen gefasst machen.“

Den Apfelbauern konnte zum Glück geholfen werden. Der Granulose-Virenlieferant Andermatt Biocontrol aus der Schweiz fand im Iran einen neuen Stamm, gegen den die Maden nicht resistent sind. Seit 2011 ist ein entsprechendes Produkt in der EU zugelassen. Jehle mahnt aber: „Wenn ein Biopestizid intensiv eingesetzt wird, ist es nicht für die Ewigkeit.“

Seit Jahrtausenden angewandt und für den Menschen ungiftig – manches Biopestizid mutet aufgrund seiner Historie als regelrechter Glücksfall an. Und doch bringt es bei näherem Hinsehen Probleme mit sich. Zum Beispiel Pyrethrum, ein Extrakt aus Chrysanthemen: Reiche Kaufleute und Kreuzritter streuten sich im Mittelalter die getrockneten Blüten des Kreuzblütlers als Pulver ins Haar, um sich Flöhe und Läuse vom Leib zu halten. „ Pyrethrum ist für Insekten giftig“, sagt Hans Hummel, Professor für Organischen Landbau an der Universität Gießen. „Aber für Menschen ist es ungefährlich.“

Blüten aus Kenia

Der ökologische Landbau bescherte dem einstigen Hausmittel eine Renaissance. In Kenia ist Pyrethrum neben Kaffee und Tee ein Hauptexportprodukt. Auch die Nachbarstaaten Tansania und Ruanda bauen die weißblühende Pflanze in Höhenlagen an. Das kroatische Dalmatien ist ebenfalls in den Handel eingestiegen. 20 000 Tonnen Blüten pflücken Erntehelfer jedes Jahr. Rund 500 Tonnen Extrakt für den Ökolandbau entstehen daraus. Allein in Kenia verdienen sich 200 000 Familien in der Chrysanthemenproduktion ein paar Dollar, um Essen und Schulgeld bezahlen zu können. Ein durch und durch nachhaltiges Geschäft, so hat es den Anschein.

Doch das Öl aus den schönen Blüten hat keinen astreinen ökologischen Fingerabdruck. Die Chrysanthemen werden nicht etwa biologisch angebaut. Herbizide halten die Felder von Unkraut frei. Sogenannte Organophosphate schützen die Blumen vor Motten und anderen Schädlingen, die sich, obwohl die Pflanze ein Insektengift produziert, an den mehrjährigen Blumen zu schaffen machen. Ein europäischer Importeur formuliert es so: „Bei der Anzucht und der Ernte werden keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt.“ Aber dazwischen eben schon. Es sei widersinnig, räumt Hummel ein, dass ausgerechnet die Produktion eines Biopestizids chemische Spritzmittel erfordert.

„Naturstoffe können im Einzelfall sehr wohl hochgiftig für Mensch und Umwelt sein“, nennt Tamm ein weiteres Problem. Ein Beispiel ist Nikotin, das früher auf Bioäcker gesprüht wurde. Das starke Nervengift dringt über die Haut in den Körper ein und ruinierte so die Gesundheit der Bauern. Sie litten unter Kopfschmerzen, Bauchkrämpfen und Atemnot. Auf Dauer griff das Gift sogar die Leber an. Seit etlichen Jahren ist Nikotin im Ökolandbau verboten.

Ähnlich beim Naturstoff Rotenon, der aus den Wurzeln tropischer Pflanzen gewonnen wird. Ende 2012 sorgte eine Veröffentlichung im Fachblatt Nature Scientific Reports für Aufregung. Demnach löst Rotenon bei Mäusen eine parkinsonartige Erkrankung aus. Schon in früheren Experimenten hatte sich gezeigt: Wenn Tiere mit dem Stoff in Kontakt kamen, rannten sie nicht mehr normal umher. Sie zitterten und zuckten ähnlich wie Parkinsonpatienten. Die Obduktion der Tiere erbrachte, dass sich die Nervenzellen im Mittelhirn verändert hatten und unter dem Einfluss des Biopestizids teils sogar abgestorben waren.

Seit April 2011 sind die Zulassungen für das Mittel in der gesamten EU ausgelaufen. US-Amerikaner setzen es jedoch nach wie vor ein. Da Rotenon Fische tötet, „reinigen“ Aquakulturfarmer in den USA Seen und Flüsse damit, ehe sie neue Jungfische ins Wasser setzen. Ein anderes Biopestizid ist der Ökobranche selbst seit Jahren ein Dorn im Auge: kupferhaltige Spritzmittel gegen allerlei Pilzerkrankungen, etwa den Falschen Mehltau am Wein und Hopfen oder die Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln, die einst schwere Hungersnöte verursachte und Mitte des 19. Jahrhunderts viele Iren dazu zwang, nach Amerika auszuwandern.

Die Kupfersalze wirken gegen Dutzende Krankheiten auf einmal. Sie sind nicht spezifisch wie viele andere Bioprodukte, dafür aber preiswert. Seit 150 Jahren werden sie eingesetzt. Doch Umweltverbände und Politiker wollen die Kupfersalze nicht mehr auf den Äckern haben. Denn Kupfer ist ein Schwermetall und reichert sich im Laufe der Zeit im Boden an. Je mehr davon in die Erde gelangt, desto weniger nützliche Regenwürmer und Springschwänze leben darin. „Wir müssen für Kupfer einen Ersatz finden“, vertritt Kühne die verbreitete Auffassung.

Doch darum bemüht man sich nicht erst seit gestern. Statt einst 80 Kilogramm Kupfer je Hektar bringen Bauern heute immerhin nur noch 3 Kilogramm aus – eine Folge der sogenannten Kupferminimierungsstrategie der Bundesregierung. Aber auch nach Abschluss eines dreijährigen EU-Projekts ist man von einem vollständigen Ersatz weit entfernt: „Bislang zeichnet sich keine Lösung ab“, bedauert Röhrig. „Es ist quasi aussichtslos, Kupfer durch ein einziges Mittel ersetzen zu können. Für jede Anwendung braucht man eine eigene Lösung“, nennt Tamm den Grund für die Stagnation.

Keine Lösung im Fall „Kupfer“

Im EU-Projekt Co-free unternehmen 21 Partner nun einen neuen Anlauf, ohne Einsatz des Schwermetalls zu pflanzen und zu ernten. Eine Kombination aus Krankheitsvorsorge, robusten Sorten und bewährten Biospritzmitteln soll den Durchbruch bringen. Die meisten Experten sind jedoch skeptisch. „Ich vergleiche Kupfer immer mit einem Schweizer Militärmesser. Man kann damit ziemlich viele Notsituationen meistern“, sagt Tamm. Sogar den Feuerbrand, eine gefürchtete Bakterieninfektion an Obstbäumen, hält es in Schach. Dagegen hilft in der konventionellen Landwirtschaft nur das Antibiotikum Streptomycin – das Ökologen freilich noch weniger als Kupfer in der Umwelt haben wollen.

Womöglich werden Fachleute künftig davon abrücken, das „ Problemkind“ Kupfer vollständig loswerden zu wollen. Neue Versuche haben gezeigt, dass es im Boden altert, das heißt: Es „ rostet“ – und wird dann gar nicht mehr von Lebewesen aufgenommen. Die „Auswirkungen auf das Bodenleben wurden überschätzt“, glaubt Tamm. Trotz des 100-jährigen Einsatzes gäbe es erstaunlich wenige Nebenwirkungen.

Vor dem Gesetz fallen Biopestizide in zwei Klassen. Mikroben und unbelebte Präparate müssen dieselben rechtlichen Anforderungen erfüllen wie konventionelle Pflanzenschutzmittel. Sie dürfen weder die Fortpflanzung schädigen noch sich in der Umwelt stark anreichern noch Krebs erzeugen. Demgegenüber benötigen Nützlinge keine Zulassung. Das Getier hielt man für harmlos. Ein Irrtum, wie sich herausgestellt hat.

So wurde der asiatische Marienkäfer in vielen Weinfeldern und Obstplantagen freigesetzt. Bis zu 270 Läuse pro Tag verspeist ein einziges Insekt. Damit vernichtet der Asiat weit mehr Schädlinge als die einheimischen Marienkäferarten. „Doch der asiatische Marienkäfer hat einen Rollenwechsel vom Nützling zum Schädling vollzogen“, bedauert Hummel.

Seit 2002 breitet sich die asiatische Variante in Deutschland und den Nachbarländern massenhaft aus. Die invasive Art verdrängt ihre einheimischen Verwandten. Selbst in Städten schwirren die Neuankömmlinge bisweilen in Schwärmen von Hunderten von Tieren umher. In mancher Wohnung fallen immer wieder tote Käfer aus den Fensterrahmen, die in Ritzen und Nischen überwintert haben.

Ein mobiler Arzneischrank

Vor einigen Monaten konnte die Forschergruppe um den Insektenbiotechnologen Andreas Vilcinskas von der Universität Gießen aufklären, woher die plötzliche Schwemme der asiatischen Käfer kommt. Der asiatische Marienkäfer ist sehr gut gegen Krankheitserreger gewappnet. In seinem Körper bildet er rund 50 verschiedene antimikrobielle Peptide, die ihn schützen.

„Das ist Weltrekord unter den Insekten. Damit hat er das beste Immunsystem überhaupt – ein viel besseres als die heimischen Zweipunkt- und Siebenpunktmarienkäfer“, ordnet Vilcinskas den Be- fund ein. Der asiatische Einwanderer hat außerdem ein potentes Arzneimittel, das Harmonin, in seinem Blut, das Mikroben und sogar Malaria-Erreger abtötet. Der Käfer ist so etwas wie ein mobiler Arzneischrank. „Man setzt den Marienkäfer seit 100 Jahren in der biologischen Landwirtschaft ein, aber erst seit Kurzem verursacht er solche Probleme“, sagt Vilcinskas. Er fordert: Fremde Nützlinge sollen vor dem Einsatz eingehend auf mögliche Auswirkungen auf die Umwelt untersucht werden.

Der Ökolandbau hat eine neue Ära des Pflanzenschutzes geschaffen. Mikroben und Nützlinge treten gegen Schädlinge an. Pflanzenextrakte und mineralische Produkte wirken ähnlich wie konventionelle Schutzmittel. Einige helfen dabei, dass die Bauern heute weniger spritzen.

Auch wenn nicht alle Biopestizide unbedenklich sind: Die Europäische Kommission hat jüngst klar gemacht, dass sie diesen Weg fortsetzen möchte. Die biologischen Schutzmittel sollen künftig eindeutig Vorfahrt haben vor konventionellen Mitteln. •

Susanne Donner isst nach wie vor am liebsten Obst und Gemüse von Biobauern – trotz der möglichen Risiken.

von Susanne Donner

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