Löwenmänner mit dunklen Mähnen beeindrucken die Löwinnen in der Serengeti mehr als blonde. Die Länge des Haupthaars scheint dagegen keine Rolle zu spielen. Das berichten amerikanische Zoologen im Fachmagazin „Science“ (Bd. 297, S. 1339).
Die Forscher um Peyton West von der Universität Minnesota hatten in dem ostafrikanischen Nationalpark echt aussehende „Dummy-Löwen“ aufgestellt und die Reaktionen der Großkatzen auf verschiedene Haarfarben und -längen beobachtet. Löwinnen bevorzugten demnach dunkle Mähnen, die auch auf männliche Löwen bedrohlicher wirkten. Langes Haar machte dagegen nur auf Löwenmänner besonders großen Eindruck: Langhaarigen „Dummys“ näherten sie sich deutlich vorsichtiger als kurzhaarigen vermeintlichen Eindringlingen.
Die Haarfarbe der Löwen hängt mit dem männlichen Sexualhormon Testosteron zusammen, fanden die Wissenschaftler heraus. Dunkle Männer hatten deutlich mehr Testosteron im Blut als blonde. Auch dass die lange Mähne in der Hitze Afrikas lästig sein kann, bestätigten die Feldstudien der Forscher: Männer zeigten in den Infrarotaufnahmen eine höhere Körpertemperatur als die mähnenlosen Frauen.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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