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Das Blütenmeer des Nordatlantiks

Wirbel der Ozeanströmung steuern die Planktonblüte

Das Blütenmeer des Nordatlantiks
Erst färbt sie das Meer grün, dann weiß – die Blüte des Phytoplanktons im Nordatlantik. Oft beginnt sie, bevor das Frühjahr richtig begonnen hat. Nach einer neuen wissenschaftlichen Studie ist der Auslöser dafür gefunden: Wirbel der Meeresströmungen.

Erst färbt sie das Meer grün, dann weiß – die Blüte des Phytoplanktons im Nordatlantik. Oft beginnt sie, bevor das Frühjahr richtig begonnen hat. Nach einer neuen wissenschaftlichen Studie ist der Auslöser dafür gefunden: Wirbel der Meeresströmungen.

Während der Wintermonate sorgen starke Winde dafür, dass Plankton in tiefere Wasserschichten des Nordatlantiks absinkt. Mit den länger werdenden Tagen im Frühjahr bekommen die Kieselalgen, Grünalgen und Cyanobakterien (Blaualgen) wieder Sonnenlicht ab, das seine Blüte antreibt. „Unsere Studie zeigt, dass diese Blüte durch Wirbel ausgelöst wird, und zwar, bevor die Sonne das Meerwasser aufwärmt“, sagt Amala Mahadevan von der Woods Hole Oceanographic Institution in Massachusetts.

Seefahrern und Fischern ist dieses Phänomen schon lange bekannt. Um den Mechanismus nachzuweisen, setzten die Wissenschaftler spezielle Roboter und eine Art Mini-Floß ein, das mit der Meeresströmung mitdriftete, „wie ein riesiges Phytoplankton“, erklärt Mahadevans Kollege Eric D’Asaro von der University of Washington. Aus den gewonnen Daten erstellten sie Computermodelle der Meeresströmungen im Nordatlantik. Wurden keine Wirbel mit einbezogen, verzögerte sich die Algenblüte mehrere Wochen und erreichte nicht den gewohnten Umfang.

Die Wissenschaftler vermuten, dass das Zusammenspiel der Wirbel und der Blüte des Phytoplanktons eine zentrale Rolle im ozeanischen Kohlestoffkreislauf spielen. Denn genau wie Wälder binden die mikroskopisch kleinen Pflanzen mit Photosynthese große Mengen des Klimagases und setzen über Photosynthese Sauerstoff frei. Bis zu einem Drittel des jährlich durch den Menschen freigesetzten CO2 kann das Plankton während seiner Blüte umsetzen. Ob sich das mit dem Klimawandel verändert, wird sich noch zeigen.

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Als nächstes möchte das Forscherteam die Reise des Phytoplanktons durch die Höhen und Tiefen des Ozeans über ein gesamtes Jahr hinweg verfolgen. Dabei wollen sie auch die Rolle des Zooplanktons, also die Fressfeinde der Algen, genauer erforschen.

Bild: NASA Earth Observatory

© natur.de – natur Redaktion
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