Zweisprachige Menschen rechnen nicht in ihrer Muttersprache oder der vorherrschenden Sprache ihrer Umgebung. Sie nutzen beim Kopfrechnen vielmehr die Sprache, in der sie die entsprechenden Rechenarten erlernt haben. Das berichtet die Zeitschrift „Spanish Applied Linguistics“ in einer Sonderausgabe.
Die Psychologin Jyontsna Vaid von der A&M-Universität in College Station (Texas) hat über fünfhundert zweisprachige Studenten danach befragt, in welcher Sprache sie rechnen. Außerdem wollte sie wissen, wann die Studenten ihre zweite Sprache erlernt haben, wie gut sie diese beherrschen und was im Matheunterricht ihrer Grundschule gesprochen wurde. Dabei fand sie, dass die Studenten beim Kopfrechnen vor allem die Sprache ihres ehemaligen Mathelehrers benutzen.
Die Forscherin schlägt vor, in Texas Unterricht zweisprachig anzubieten: Studenten aus zweisprachigen Grundschulen schneiden in Test zum Allgemeinwissen oft besser ab als Kommilitonen, die Unterricht in nur einer Sprache erhalten hatten. In Texas sprechen viele Menschen neben Englisch auch noch Spanisch.
Andreas Wawrzinek
Teilen: