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Der kleine Unterschied beim Seelenfutter

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Der kleine Unterschied beim Seelenfutter
Frauen trösten sich mit Essbarem über negative Gefühle wie Einsamkeit oder Depression hinweg ? bei Männern sind hingegen positive Emotionen ein Grund zum Essen: Wenn sie optimistisch sind oder sich gut fühlen, belohnen sie sich selbst mit etwas Leckerem. Welche Art von Nahrung jeweils als so genanntes Comfort food dient, ist ebenfalls geschlechtsabhängig. Frauen greifen bevorzugt zu süßen oder sehr fettigen Nahrungsmitteln, während Männer sich eher für Suppen, Nudeln oder Steaks entscheiden.

In Zusammenarbeit mit der McGill-Universität in Kanada befragten die amerikanischen Wissenschaftler mit Online-Fragebögen 277 Freiwillige, darunter 196 Frauen. Der Griff zu Comfort food wird bei Männern durch positive Emotionen wie Optimismus oder Euphorie ausgelöst, ergab die Umfrage. Bei Frauen sind es dagegen negative Empfindungen ? sie versuchen, sich mit Nahrung darüber hinweg zu trösten. Das gelinge dann zwar oft, allerdings fühlen sich die Frauen gleichzeitig schuldig, dass sie Essen als Trost einsetzen. Der Konsum von Essen verursacht bei Männern hingegen selten Schuldgefühle.

Bei Frauen besteht die Trostnahrung meist aus Nahrungsmitteln mit einem hohen Anteil an Fett und Zucker, ergab die Studie. Nach Ansicht der Forscher ist solches Essen auch viel eher geeignet, um negative Emotionen zu lindern. Das zeigten auch schon frühere Studien an Ratten. Nahrungsmittel mit weniger Kalorien wie etwa Suppen, Obst oder Gemüse werden dagegen viel öfter mit positiven Gefühlen in Verbindung gebracht und sollen diese sogar verstärken können.

Noch unveröffentlichte Ergebnisse der Studie betreffen den Einfluss von Diäten auf die Art von Comfort food. Frauen, die ihre Kalorienzufuhr sehr stark kontrollieren, assoziieren mit Nahrungsmitteln negative Gefühle. Gleichzeitig neigen sie eher zu Essbarem mit weniger Kalorien. Die Furcht vor Gewichtszunahme könnte als negative Empfindung aber möglicherweise der Grund sein, warum die Frauen etwa bei Niedergeschlagenheit eher von kalorienreichen Nahrungsmitteln mit viel Fett und Zucker angezogen werden. Für die Forscher ergibt sich daraus die logische Schlussfolgerung, dass sich der eher für gesündere Nahrungsmittel entscheidet, der sich weniger Sorgen macht.

Jordan LeBel ( Cornell-Universität, Ithaca) et al.: Physiology & Behavior, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1016/j.physbeh.2005.08.023 ddp/wissenschaft.de ? Martina Feichter
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