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Der Rhythmus, wo das Gedächtnis mit muss

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Der Rhythmus, wo das Gedächtnis mit muss
Der Biorhythmus eines Menschen bestimmt, wie gut sein Gedächtnis funktioniert. Das hat ein amerikanisch-kanadisches Forscherteam bei Gedächtnistests mit 84 Probanden entdeckt. Der Einfluss der Tageszeit war dabei für bewusste Erinnerungen und das unbewusste Einprägen von Zusammenhängen genau gegenläufig. Das berichten Cynthia May von der Universität in Charleston und ihre Kollegen in der Fachzeitschrift Psychological Science (Ausg. vom Februar 2005).

Der so genannte zirkadiane oder 24-Stunden-Rhythmus eines Menschen wird sowohl von inneren als auch von äußeren Faktoren geprägt. Zu den inneren Faktoren gehören Schwankungen der Körpertemperatur, Veränderungen im Hormonspiegel und die unterschiedliche Aktivität verschiedener Gene. Der wichtigste äußere Faktoren ist die Menge an Tageslicht. Dieser Biorhythmus ist jedoch nicht für alle Menschen gleich. Es gibt verschiedene „Chronotypen“, bei denen sich der Zeitpunkt, zu dem sie am leistungsfähigsten sind, unterscheidet: Manche Menschen sind morgens sehr fit und verlieren ihren Elan im Lauf des Tages, während andere erst gegen Nachmittag oder Abend auf Touren kommen. Diese beiden Chronotypen werden auch als „Lerchen“ und „Eulen“ bezeichnet.

Bereits aus früheren Studien ist bekannt, dass der zirkadiane Rhythmus die Denk- und Konzentrationsfähigkeit beeinflusst. Offenbar verändert er zusätzlich jedoch auch unwillkürliche Gehirnprozesse wie die unbewusste Wahrnehmung bestimmter Zusammenhänge, entdeckten May und ihre Kollegen nun. Die Psychologen hatten mit ihren Probanden, von denen etwa die Hälfte zu den Eulen und die andere Hälfte zu den Lerchen gehörte, zu unterschiedlichen Tageszeiten verschiedene Tests durchgeführt. Mit den Aufgaben überprüften die Forscher bei den Teilnehmern sowohl die Fähigkeit, sich absichtlich und bewusst Dinge zu merken, als auch, wie gut sie Zusammenhänge unbewusst abspeicherten.

Auf dem Höhepunkt ihrer Tagesform konnten sich die Teilnehmer sehr gut bewusst Dinge oder Zusammenhänge merken, entdeckten die Psychologen, wohingegen das automatische Erinnerungsvermögen eher schlecht war. Im Tagestief war die Gedächtnisleistung dagegen genau umgekehrt: Die automatische Wahrnehmung und Abspeicherung funktionierte sehr gut, während die bewusste Merkfähigkeit deutlich nachließ. Wenn möglich, sollte daher der persönliche Tagesablauf oder zumindest die Planung bestimmter Aufgaben, die ein gutes Gedächtnis erfordern, dem eigenen Chronotypen angepasst werden, empfehlen die Forscher.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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