Um den Zusammenhang zwischen diesen Faktoren genauer zu untersuchen, erhöhten die Wissenschaftler bei 16 gesunden älteren Freiwilligen künstlich die Insulinwerte. Anschließend bestimmten sie die Konzentration verschiedener Entzündungsfaktoren und des Abeta-Peptids im Blut und in der Gehirnflüssigkeit der Probanden. Das Ergebnis: Obwohl die Forscher den Insulinspiegel nur moderat beeinflusst hatten, stiegen sowohl Entzündungsfaktoren als auch Abeta sehr deutlich an.
Erhöhte Insulinspiegel sind typisch für Menschen mit Diabetes oder einer so genannten Insulinresistenz, einer Vorstufe der Zuckerkrankheit. Sie gehen häufig mit anderen Stoffwechsel- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck einher. Besonders im Hinblick auf den dramatischen Anstieg dieser Krankheiten in der Bevölkerung sei der mögliche Zusammenhang mit einem gesteigerten Alzheimerrisiko bedenklich, schreiben die Forscher. Die Entdeckung könnte jedoch auch helfen, neue und effizientere Vorbeugungsmaßnahmen gegen die bislang nicht heilbare Alzheimersche Demenz zu entwickeln.
Mark Fishel (Universität von Washington, Seattle) et al.: Archives of Neurology, Bd. 62, S. 1