Diese Abwehrstoffe sind nicht gleichmäßig über die gesamte Oberfläche verteilt, sondern finden sich hauptsächlich an bestimmten Stellen. Dabei handelt es sich vermutlich um besonders anfällige Bereiche, etwa Verletzungen oder geschädigte Teile, und die Chemie-Waffen sollen wie ein Pflaster den potenziellen Angriffspunkt verschließen, spekulierte Kubanek. Die antimikrobiellen Substanzen scheinen dabei vor allem gegen Pilze gerichtet zu sein, jedoch auch gegen andere Mikroorganismen zu wirken, wie die Forscher bereits in verschiedenen Labortests zeigen konnten.
Besonders vielversprechend sei dabei die Wirkung auf den Malaria-Erreger Plasmodium falciparum, der bereits von geringen Konzentrationen der Anti-Pilz-Mittel abgetötet werde. Das heiße allerdings nicht, dass die Substanzen bereits in Kürze als Medikament eingesetzt werden können – sie liefern im Moment vor allem eine Vorlage, auf deren Basis man weiterforschen könne, betonen die Wissenschaftler. So müsse beispielsweise getestet werden, ob die Verbindungen für Tiere und Menschen ungiftig seien und ob sie ihre vielversprechende Wirkung auch innerhalb eines Organismus entfalten. Zudem sollen chemische Modifikationen getestet werden, um den Anti-Malaria-Effekt noch zu verstärken.
Vor allem im Hinblick darauf, dass der Malaria-Erreger zunehmend resistent gegen die verfügbaren Medikamente wird, sei es dringend notwendig, neue Wirkstoffe zu finden, erläutert das Team. Denn nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO erkranken jedes Jahr zwischen 300 und 500 Millionen Menschen an Malaria, eine Million sterben daran.