Diese Schichten sind jedoch nicht für die Bruchfestigkeit in Längsrichtung verantwortlich, denn sie lassen sich sowohl längs als auch quer gleich leicht einreißen. Anders die mittlere Schicht: Sie ist nicht nur deutlich dicker, sondern es ist auch viermal mehr Kraft nötig, sie in Längsrichtung zu schneiden als in Querrichtung. Das spiegelt sich auch in der Struktur wider: Dicht gepackt liegen langgezogene, keratinreiche Zellen mit den Längsachsen parallel zum Nagelrand nebeneinander und bilden so die stabilisierenden Querstreben. Jeder Bruch oder Riss, der von oben auf eine solche Strebe trifft, kann sich nicht weiter nach unten fortpflanzen, sondern breitet sich nur entlang der Strebe aus.
Dieser Aufbau schützt das empfindliche Nagelbett vor Verletzungen, schreiben die Forscher. Ihrer Ansicht nach haben die beiden äußeren Lagen ebenfalls wichtige Funktionen, da sie den Nagel durch ihren ziegelartigen Aufbau vor Brüchen in der Querrichtung schützen und ihm gleichzeitig Elastizität verleihen. Außerdem umschließen die dünnen Lagen an den Rändern alle drei Schichten und verhindern so das Absplittern einzelner Lagen.