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Die Grusel-Formel

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Die Grusel-Formel
Ob ein Horrorfilm wirklich gruselig ist, kann jetzt berechnet werden: Britische Mathematiker haben eine Formel entwickelt, die den Gruselfaktor von Filmen auf den Punkt bringt. Darin werden die aufgebaute Spannung und die Art der Umgebung genauso erfasst wie die Menge an Blut, die während der Handlung fließt, oder wie realistisch oder stereotyp die Darstellung ist. Den höchsten Gruselfaktor erreichte nach dieser Berechnung der amerikanische Spielfilm „The Shining“ nach der Romanvorlage von Stephen King. Das berichtet das King´s College in London.

Die von Anna Sigler vom King´s College und ihren Kollegen entwickelte Formel basiert auf verschiedenen klassischen Horror- und Gruselfilmen. Besonderes Gewicht legten die Forscher dabei auf Faktoren, die Spannung erzeugen: etwa die Musikauswahl, Schockeffekte, Unbekanntes und Szenen, in denen die Akteure gefangen oder gejagt werden. Ebenfalls wichtig für echte Gruselstimmung war nach Ansicht der Mathematiker eine realistische Darstellung, möglichst noch mit dem Hinweis, die Handlung basiere auf einer wahren Begebenheit. Stereotype Charaktere oder Handlungsstränge vermindern dagegen eher die Spannung, denn durch solche Faktoren kann der Zuschauer zu leicht den weiteren Verlauf des Films vorhersagen.

Auch die richtige Umgebung fließt in die Formel mit ein: Je isolierter die Darsteller sind und je dunkler das Set erscheint, desto höher wird der Gruselfaktor. Als Paradebeispiel für eine gelungene Umgebung führen die Wissenschaftler dabei die berühmte Duschszene in Hitchcocks „Psycho“ an. Genau abgewogen sollte auch der Einsatz blutiger Szenen sein. Während etwas Blut zur richtigen Zeit die Spannung und den Nervenkitzel erhöht, verdirbt zuviel davon die Atmosphäre und macht aus dem besten Film einen platten Schocker.

Aus diesen Faktoren entwickelten die Forscher folgende Formel:

(es + u + cs + t) hoch 2 + s + (tl + f)/2 + (a + dr + fs)/n + sin x -1 = Gruselfaktor

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Dabei sind:

es = spannungserzeugende Musik
u = Unbekanntes
cs = Jagdszene
t = Szene, in der die Darsteller in eine Falle geraten
s = Schockeffekt

tl = wahres Leben
f = Fantasie

a = Darsteller sind alleine
dr = dunkler Raum
fs = Filmausstattung
n = Anzahl sichtbarer Darsteller

x = sichtbares Blut und Eingeweide

s = Stereotypen

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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