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Die Reise der HI-Viren

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Die Reise der HI-Viren
Das Aidsvirus gelangte um 1969 von Afrika über Haiti in die USA, haben amerikanische Forscher mit Hilfe einer Genanalyse nachgewiesen. Demnach geht das am weitesten verbreitete HI-Virus, HIV-1 Gruppe M Subtyp B, in den USA auf nur einen einzigen Vorfahren zurück, der gegen Ende der sechziger Jahre von Haiti aus in die USA kam. Damit gab es das Virus in den USA schon circa zwölf Jahre, bevor die Krankheit Aids dort erstmals beschrieben wurde. Die Wissenschaftler ziehen ihre Schlussfolgerungen aus einer Untersuchung von Blutproben von einigen der ersten Aids-Fälle in den USA, bei denen es sich um Einwanderer aus Haiti handelte. Mit den Daten rekonstruierten sie anschließend Stammbäume für das Virus.

Der untersuchte HIV-Stamm war die erste entdeckte Virusvariante und ist der vorherrschende Stamm in Nordamerika und Europa. Das Virus sei schon um 1966 von Afrika nach Haiti gekommen, erklärt Michael Worobey von der Universität von Arizona in Tucson. Er und sein Team hatten Gensequenzen aus Blutproben der ersten Aids-Patienten der USA mit 117 anderen weltweit an Subtyp B erkrankten verglichen. Die statistische Auswertung zeigte eine nahezu hundertprozentige Wahrscheinlichkeit, dass das Virus von Afrika aus über Haiti in die USA gekommen sei. Von dort aus verbreitete es sich explosionsartig auf der ganzen Welt.

Da das Virus in Haiti schon früher vorkam als in Nordamerika und Europa, hatte es dort mehr Zeit zum Mutieren. Das erklärt, warum die HI-Viren auf Haiti vielfältiger sind als in anderen Ländern außerhalb Afrikas. Eine detailliertere Kenntnis des genetischen Aufbaus der verschiedenen HIV-Stämme könnte helfen, einen Impfstoff zu entwickeln, hofft Worobey. Die größte Schwierigkeit bei der Entwicklung eines Impfschutzes ist jedoch die enorme genetische Flexibilität des Virus.

Thomas Gilbert (Universität von Arizona in Tucson) et al.: PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1073/pnas.0705329104 ddp/wissenschaft.de ? Gesa Graser
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