Die Schädelfossilien wurden von Wissenschaftlern um Attila Ösi vom Hungarian Natural History Museum, Budapest, in einer Geländeformation gefunden, die durch Funde weiterer fossilierter Tiere wie Fische und Reptilien sicher auf die späte Kreidezeit datiert ist. Der Ajkaceratops besaß eine kurze Schnauze mit oben liegenden Nasenlöchern und dem Papageienschnabel. Im Bereich zwischen Oberkiefer und dem Zwischenkieferbein, also zwischen Nasenloch und Auge, befand sich zudem ein ovales Schädelfenster, das den Dino als Mitglied der Coronosauria ausweist, einer Gruppe besonders hoch entwickelter Ceratopsier. Vergleichbar ist Ajkaceratops nur mit drei Zeitgenossen, die vor 99,6 bis 65,5 Millionen Jahren lebten: Bagaceratops und Magnirostris aus der chinesischen Mongolei sowie Zuniceratops aus dem US-Staat New Mexico. Die besonders lang gestreckte Öffnung des Schädelfensters rückt den Ajkaceratops in die Nähe der ostasiatischen Coronosauria, schreiben die Wissenschaftler. Wegen der geringen Körpergröße dürfte es sich um eine Zwergform handeln.
Der Fundort unterstützt die Abstammungstheorie. Das heutige Ungarn war in der späten Kreidezeit Teil mehrerer Inselketten im Ozean Tethys. Dieser befand sich im Osten des Superkontinents Pangaea und wurde bei dessen Auseinanderbrechen zwischen Afrika und Eurasien verlagert. Der Ajkaceratops wanderte also gerade in das heutige Europa ein, indem er sich von Insel zu Insel ausbreitete, vermuten die Forscher. Parallel zum ?Island-Hopping? gehen sie zudem von einer weiteren Migrationsbewegung aus: Weil die Zähne des Hornsauriers in Schweden der nordamerikanischen Ceratopsier-Gruppe zugeordnet werden könnten, seien wohl auch aus dem Westen Dino-Migranten in den europäischen Lebensraum vorgestoßen.