Zwischen den zwei Studientypen gab es einen großen Unterschied, stellten die Wissenschaftler fest: Die Fall-Kontroll-Studien ließen keinen Einfluss des Milchzuckers Laktose auf die Krebsentstehung erkennen. Das Trinken von Vollmilch jedoch schien die Krebsentwicklung leicht zu fördern. Die Kohortenstudien lassen dagegen vermuten, dass ein übermäßiger Konsum von Milch das Risiko für Eierstockkrebs deutlich erhöht: Nach diesen Untersuchungen würde ein täglicher Konsum von 10 Gramm Laktose ? einer Menge, die in einem Glas Milch enthalten ist ? das Krebsrisiko um 13 Prozent steigern. Auch der Konsum von Joghurt könnte im Zusammenhang mit Eierstockkrebs stehen. Käse erhöhte das Krebsrisiko dagegen nicht.
Die unterschiedlichen Resultate der beiden Studientypen können von verschiedenen Faktoren abhängen, erklären die Forscher. Unter anderem seien dies Fehler bei der Patientenauswahl, Veränderungen in der Ernährung nach der Diagnose von Krebs oder ungenaue Aufzeichnungen über die Nahrung der Patienten. Die Wissenschaftler wollen nun testen, ob verschiedene Unterarten von Eierstockkrebs möglicherweise unterschiedlich durch Milchkonsum beeinflusst werden.
Susanna Larsson (Karolinska-Institut, Stockholm) et al.:
International Journal of Cancer, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1002/ijc.21305