Toxische Chemikalien und Strahlung können Zellkomponenten schädigen und dadurch den Alterungsprozess beschleunigen. Die Zelle wehrt sich dagegen mit der Bildung von Schutzproteinen, die verhindern, dass andere Proteine ihre normale Struktur verlieren und zum Beispiel schädliche Ablagerungen bilden.
Die Arbeitsgruppe von Gordon Lithgow von der Universität Manchester konnte nachweisen, dass Fadenwürmer länger lebten, wenn sie mehr von diesem Schutzproteinen produzierten. Die Gene hierfür konnten durch körperlichen Stress aktiviert werden. Bei Fliegen und Würmern ist das durch Hitze erreichbar, bei Mäusen durch Bestrahlung. Als Faustregel gelte, dass die Stressdosis etwa ein Zehntel der tödlichen Dosis betragen muss, um lebensverlängernd zu wirken, berichtet Johnson.
Der amerikanische Wissenschaftler meint, dass die bei Tieren nachgewiesenen Effekte auch auf den Menschen übertragbar seien. Er arbeitet an einem Mittel, das die Lebensspanne verlängern kann. Dieses Mittel müsste, ohne selbst schädlich zu sein, die Wirkung von Stressfaktoren simulieren, um die erwünschten Reaktionen auszulösen.