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Ein Nickerchen auf Rekordniveau

Erde|Umwelt

Ein Nickerchen auf Rekordniveau
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Der zu den Bilchbeutlern gehörende Schlafbeutler macht seinem Namen alle Ehre: Er hält den Weltrekord im Winterschlaf. Bild: wikipedia.org
Der Schlafbeutler wird seinem Namen als Langschläfer gerecht: Mit 367 Tagen hat das mausgroße australische Beuteltier einen neuen Rekord beim Winterschlaf aufgestellt. Das hat der australische Forscher Fritz Geiser von der University of New England in Armidale beobachtet. Das Tier stellte den Forscher in seinem Schlaflabor auf einen lange Geduldsprobe. Er vermutet, dass die Tiere mit ihren Rekordschläfchen langanhaltende karge Zeiten überstehen können.

Im Labor des Forschers konnten sich mehrere Schlafbeutler zunächst den Wanst vollstopfen und die körpereigenen Energiespeicher auffüllen. Dann stellte der Zoologe die Umgebungsbedingungen auf Überwinterung ein und beobachtete, wie lange sich die Tiere zurückzogen. Im Schnitt überwinterten die Schlafbeutler rund 310 Tage. Der längste Langschläfer brauchte sogar 367 Tage, bis er sich wieder aufrappelte. Durch die Kalorienaufnahme vor dem Schlaf konnte der Forscher auch berechnen, wie stark die Beuteltiere ihren Stoffkreislauf reduzierten: In der Schlafphase kamen sie mit nur einem Zwanzigstel der Energie aus, die sie in aktiven Tagen benötigen.

Der Schlafrekord zeige, dass nicht nur Säugetiere, sondern auch Beuteltiere sehr lange Winterschlaf halten können. Viele Säugetiere überwintern üblicherweise durch die Herbst- und Wintersaison. Im Frühjahr und Sommer pflanzen sie sich fort und sammeln wieder Energie in Form von Körperfett für die nächste Überwinterungsperiode. Bislang lag der Rekord mit 320 Schlaftagen unter Laborbedingungen bei einer nordamerikanischen Nagetierart. Der jetzige Rekordhalter kann allerdings unabhängig von der Jahreszeit in Schlaf fallen. Damit wappnen sich die Schlafbeutler gegen die unvorhersehbaren Schwankungen im australischen Klima, vermuten Forscher.

Fritz Geiser (Universität of New England, Armidale): Naturwissenschaften, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1007/s00114-007-0274-7 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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