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Ein Schwamm gegen Viruserkrankungen

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Ein Schwamm gegen Viruserkrankungen
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Schwammähnliche Hydrogele können Viren aus menschlichem Blut herausfiltern. Foto: Clark School of Engineering - University of Maryland
Amerikanische Forscher haben einen Schwamm entwickelt, der Viren aus dem menschlichen Blut filtern kann. Er reinigt das Blut auf ähnliche Weise wie eine Dialyse und könnte nicht nur bei der Bekämpfung von Infektionen, sondern auch bei der Herstellung von Impfstoffen oder von Medikamenten gegen Diabetes zum Einsatz kommen, hoffen die Wissenschaftler um Peter Kofinas von der Universität von Maryland in College Park.

Der Virusschwamm basiert auf dem Prinzip der so genannten molekularen Prägung: Die Forscher durchstechen ein schwammähnliches Material mit einer Schablone und erzeugen so Abdrücke einer bestimmten Form, wie etwa der eines Virus. Wenn dieses Virus den Schwamm durchdringt, bleibt es in den Vertiefungen hängen und wird so herausgefiltert. Kofinas und seine Kollegen haben diese Technik bereits bei Pflanzenviren und beim Parovirus B19, dem Erreger der Ringelröteln, erfolgreich getestet und wollen nun auch einen passenden Schwamm gegen das Vogelgrippevirus H5N1 entwickeln.

Nach Ansicht der Forscher gibt es vielfältige Anwendungsgebiete für den Virusfänger. So lassen sich Dialysegeräte mit der Technik erweitern, und Krankenhäuser können den Virusschwamm auf ähnliche Weise einsetzen wie die künstliche Niere. „Bei einer Virusinfektion gehen Patienten einfach ins Krankenhaus und lassen dann ihr Blut von diesem Virus reinigen“, erklärt Kofinas. Abhängig von der Form der Abdrücke kann der Schwamm wie ein Universalfilter alle oder auch nur bestimmte, besonders aggressive Erregerstämme einfangen, so die Forscher. Bei der Herstellung von Impfstoffen ermöglicht der Virusfänger, den Erreger aus dem tatsächlichen Medikament zu entfernen ? ein bisher sehr aufwändiges Verfahren.

Der Schwamm kann aber nicht nur Viren einfangen. Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel mit der Schwammtechnik könnten auch überschüssigen Zucker abbauen und so den strengen Ernährungsplan von Diabetikern regulieren, glauben die Wissenschaftler.

Mitteilung der Universität von Maryland ddp/wissenschaft.de ? Claudia Hilbert
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