Obwohl manche Krebse bei heißen Quellen am Meeresboden leben, scheinen sie Temperaturen ab 43 Grad Celsius auf Dauer nicht zu überleben. Vor kurzfristigen Hitzeeinflüssen schützt sie jedoch möglicherweise ein bestimmtes Eiweiß, ein so genanntes Hitzeschockprotein. Das berichten französische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Journal of Experimental Biology“ ( Bd. 206, S. 2345).
Bis zu 380 Grad Celsius heißes Wasser strömt aus den so genannten Black Smokers am Grunde des Meeres. Diese Kamine bestehen aus schwefelhaltigen Mineralien und befinden sich in der Nähe heißer Tiefseequellen. Aus der Umgebung eines dieser Smokers im Atlantik sammelten die Forscher um Bruce Shillito von der Universität Pierre und Marie Curie in Paris mithilfe eines ferngesteuerten Fahrzeugs einige Krebse.
In speziellen Aquarien setzen die Wissenschaftler die Schalentiere zunehmenden Temperaturen aus. Die Krebse versuchten einige Zeit, warmen Wasserströmen zu entkommen. Bereits bei 37 Grad Celsius konnten sie nicht mehr schwimmen und starben, als die Temperatur 43 Grad Celsius erreichte. Die Hitzeschockproteine, welche die Krebse offenbar als Antwort auf die Temperaturerhöhung produzieren, bewahren die Tiere offenbar gerade lang genug vor der Hitze, dass sich die Krebse aus den heißen Tiefseeströmen ihre schwefelhaltige Nahrung holen können, vermutet Shillito.
ddp/bdw – Stefanie Offermann