Die flexible Sonde des neuen Miniatur-Endoskops der Amerikaner ist lediglich so groß wie die optische Faser darin, deren Durchmesser mit 8 bis 25 hundertstel Millimetern etwa dem eines menschlichen Haares entspricht. Der durch die Faser geleitete Lichtstrahl wird in seine Einzelfarben gesplittet, wobei jede Farbe eine andere Region auf dem zu untersuchenden Gewebe beleuchtet. Die Intensitäten der reflektierten farbigen Strahlen werden dann außerhalb des Patienten verrechnet und in ein Bild umgewandelt. So ergibt sich eine dreidimensionale Darstellung mit bis zu 400.000 auflösbaren Punkten und 30 Bildern pro Sekunde.
Die Leistungsfähigkeit des neuen Endoskops haben die Forscher auch bereits demonstriert: Sie machten Aufnahmen des Bauchfells einer Maus und konnten darauf selbst kleine Tumoren deutlich erkennen. Das flexible Miniatur-Endoskop soll es Medizinern in Zukunft möglich machen, mehr Patienten ambulant zu behandeln, Narkosemittel zu reduzieren und Gewebeschäden zu mindern, sagen die Entwickler. Auch bei Ungeborenen und Kindern soll die neue Technologie eingesetzt werden, und schließlich könnte sie Diagnosen und Mikro-Operationen in Bereichen des Körpers möglich machen, die bisher unerreichbar waren. Die Forscher planen außerdem eine Version ihres Endoskops, die auch farbige Bilder liefern kann.