Fu-Chun Hsu, Guo-Jun Zhang und ihre Kollegen von der Universität Pennsylvania konnten nun Abweichungen an den Rezeptoren für GABA in den Nervenzellen des Hippocampus von Ratten beobachten, die als Neugeborene zweimal von ihrer Mutter getrennt worden waren. Der Hippocampus, eine Zwischenstation auf dem Weg vom Kurz- zum Langzeitgedächtnis, ist auch für Vorgänge im Gehirn wichtig, welche Reaktionen auf Stress regeln.
Bei den erwachsenen Tieren stellten die Forscher im Hippocampus eine ungewöhnlich große Zahl einer bestimmten Form von GABA-Rezeptoren fest, die normalerweise bei Jungtieren überwiegt. Artgenossen, die als Neugeborene nicht von ihrer Mutter getrennt worden waren, hatten als Erwachsene hauptsächlich die andere, für erwachsene Tiere übliche Form der GABA-Rezeptoren.
Die Ergebnisse der Wissenschaftler zeigen, dass die durch ein Ereignis kurz nach der Geburt ausgelösten Veränderungen des Gehirns dauerhafter sind als zunächst vermutet. Zudem können offensichtlich bereits wenige solcher Erfahrungen zu einer abweichenden Entwicklung führen.