Die Forscher wollen jedoch nicht nur heraus finden, wie viele Menschen unter Kopfschmerzen in Deutschland leiden. Sie wollen auch wissen, wie diese Patienten behandelt werden, ob sie sich beispielsweise selbst mit frei verkäuflichen Schmerzmitteln helfen oder einen Arzt aufsuchen. Wie sich Kopfschmerzen auf Berufs- und Sozialleben sowie andere Funktionen der Betroffenen auswirken, wollen die Wissenschaftler ebenfalls analysieren. Berechnet werden auch die ökonomischen Folgen, etwa Medikamenten- und Arztkosten sowie die Kosten durch Fehltage am Arbeitsplatz.
Wenn Politiker, Klinikbetreiber, Verbände oder Journalisten bislang wissen wollten, wie viele Menschen in Deutschland unter Kopfschmerzen leiden, mussten sie sich mit Schätzungen zufrieden geben. Diese beruhten auf Studien in anderen Ländern, deren Resultate Experten auf die deutschen Verhältnisse umgerechnet hatten. Eine Studie, die mit den Methoden der Marktforschung arbeitete, lieferte zwar vor einigen Jahren erste Anhaltspunkte, doch sie bedarf einer wissenschaftlichen Überprüfung. Darum startet die Deutsche Migräne und Kopfschmerzgesellschaft nun die erste bevölkerungsbasierte, epidemiologische Studie über die Häufigkeit von Migräne und anderen Kopfschmerz-Formen in Deutschland.
Studienleiter von Seiten der DMKG sind der Münchener Neurologe Volker Pfaffenrath und Arne May von der Neurologischen Klinik der Universität Regensburg. Studienleiter von Seiten der Epidemiologie-Experten ist Klaus Berger vom Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Münster.