Zu Beginn des Experiments wurden die Teilnehmer gebeten, eine Liste mit zwanzig von ihnen geschätzten Musikstücken zu erstellen. Die Songs mussten anhand einer Skala von eins bis zehn bewertet werden, wobei zehn die Höchstnote darstellte. Dann wurden den Probanden ein Lied aus ihrer persönlichen Hitparade und ein unbekanntes Musikstück vorgespielt, wobei ihre Gehirnaktivität in einem Kernspintomografen gemessen wurde. Anschließend sollten sie sich entscheiden, welches Stück ihnen besser gefiel. Im Anschluss wurde ihnen enthüllt, welches Lied ein Team aus zwei Musikexperten präferierte.
Stimmte die Meinung der Kritiker mit der des Probanden überein, stellten die Forscher eine erhöhte Aktivität des Nucleus accumbens fest, dem Belohnungszentrum des Gehirns. Die Aktivität dieses Hirnareals war sogar noch stärker, wenn beide Experten der Versuchsperson zustimmten. Ein weiterer Anreiz des Belohungssystems ergab sich aus einer Bewertung der Musiktitel durch Spielmarken. Den Teilnehmern wurde mitgeteilt, dass sie eine CD mit den Stücken mitnehmen dürfen, die mit den meisten Spielmarken ausgezeichnet wurden. Erhielt eines ihrer Lieblingsstücke eine Spielmarke, war die gemessene Gehirnaktivität besonders hoch.
In einem weiteren Versuch wurden die Testpersonen gebeten, nochmals die Musikstücke ihrer Liste zu bewerten. Ergebnis: Die Mehrheit der Probanden wurde von der Meinung der Experten positiv beeinflusst. Wenn einer der von ihnen ausgewählten Songs von den Autoritäten für gut befunden wurde, stuften sie das betreffende Stück höher auf ihrer persönlichen Skala ein als vorher. Dementsprechend wurden die Stücke niedriger bewertet, sobald sie dem Expertenteam missfielen.
Die Messungen im Kernspintomografen haben sich als verlässliche Quelle für die Beurteilung der Probanden erwiesen. „Einige Menschen lassen sich stärker durch die Meinung anderer beeinflussen und anhand der höheren Gehirnaktivität können wir nun genau bestimmen, bei wem das der Fall ist“, berichtet Frith.