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Extrakt aus Haifischknorpel hemmt Tumorwachstum

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Extrakt aus Haifischknorpel hemmt Tumorwachstum
Ein Extrakt aus Haifischknorpel hat sich in einer Pilotstudie als wirksames Mittel gegen Nierenkrebs im fortgeschrittenen Stadium erwiesen. Die Ergebnisse wurden von Gerald Batist von der McGill University in Montreal auf der Jahrestagung der American Association for Cancer Research in New Orleans vorgestellt.

An der Studie nahmen 22 Nierenkrebspatienten teil, die bereits erfolglos mit konventionellen Methoden behandelt worden waren. Die Patienten erhielten einen Extrakt aus Haifischknorpel (Handelsname: Neovastat), der nach einem patentierten Verfahren aus einer kleinen Haifischart hergestellt wird. Zweimal täglich wurde der “fischig schmeckende Drink” eingenommen. Für 14 Versuchsteilnehmer verdoppelte sich dadurch die prognostizierte Überlebenszeit von acht auf 16 Monate. Drei Patienten leben noch nach 31 Monaten. Stärkere Nebenwirkungen gab es nicht.

Haifischknorpel wurde ursprünglich deshalb auf eine Krebs hemmende Wirkung getestet, weil man glaubte, dass Haie nie an Krebs erkranken. Obwohl sich das inzwischen als falsch erwiesen hat, konnten im Knorpel dieser Tiere sogenannte Antiangiogenese-Faktoren nachgewiesen werden. Das sind Wirkstoffe, die Tumore absterben lassen, indem sie deren Blutversorgung blockieren. Später stellte sich heraus, dass auch Knorpelgewebe anderer Tiere diese Wirkung haben.

“Das ist das erste Antiangiogenese-Mittel, mit dem eine statistisch signifikante Verlängerung der Überlebenszeit schwerkranker Patienten erzielt werden konnte”, sagt William Li von der Harvard University in Cambridge, Vorsitzender einer Angiogenesestiftung. Nach seinen Angaben wirkt Neovastat auf dreifache Weise: Es blockiert einen Wachstumsfaktor, der Tumorzellen zur Bildung neuer Blutgefäße veranlasst, es hemmt ein Enzym, das Krebszellen zum Eindringen in gesundes Gewebe benötigen, und es stimuliert Prozesse, die zum Tod der Krebszellen führen.

Aufgrund der positiven Ergebnisse sollen weitere Studien an Patienten mit Lungenkrebs und multiplem Myelom durchgeführt werden.

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