Um nun zu untersuchen, ob sich die verwandten Tiere unabhängig vom gemeinsamen Elternhaus wiedererkennen können, pflanzten die Forscher weiblichen Fischen künstlich Eier ein, die von zwei unterschiedlichen Elternpaaren stammten. So entstanden aus der Brut zwei verschiedene Geschwistergruppen, wobei eine Gruppe immer von einem Betrüger-Männchen abstammte. Mit Verhaltensstudien und genetischen Analysen konnten die Forscher nun zeigen, dass die Nachkommen der Betrüger-Männchen ihre Geschwister erkennen konnten, obwohl sie diese nie zuvor gesehen hatten. Mit ihnen schlossen sie sich zusammen. Die Erkennung erfolgt über den Geruch, der durch das unterschiedliche Erbgut bestimmt wird, fanden die Forscher heraus.
Gegenseitige Unterstützung verwandter Tiere ist eine weit verbreitete Strategie, um das Überleben des eigenen Erbguts zu begünstigen. Bei vielen Tieren ist es leicht, die Verwandtschaft zu erkennen, denn die Individuen einer Brut haben dieselben Eltern. Bei Tieren, die häufig ihren Partner wechseln und deren Nachkommen daher von unterschiedlichen Vätern stammen, ist die Erkennung hingegen viel schwieriger.