Den französischen Wissenschaftlern ist es gelungen, Trillionen von Nanoröhren zu einer Faser zu verdrillen. Aus der Struktur der Nanoröhren resultieren außergewöhnliche Eigenschaften: z.B. eine gute elektrische Leitfähigkeit, was sie unter anderem für die Anwendung Hochleistungsbildschirmen prädestiniert. Die Zugfestigkkeit der Nanoröhren ist mindestens zehnmal größer als die von Stahl, bei nur einem Sechstel von dessen Gewicht. Zudem hat man entdeckt, dass sich in den Röhren große Mengen Wasserstoff speichern lassen.
Die neuen ultrastarken Fasern Nanoröhren könnten also in der Zukunft nicht nur für widerstandsfähige Textilien genutzt werden, auch eine Anwendung als Wasserstoffspeicher wäre denkbar. „Das wichtigste an unserer Arbeit ist, dass wir die Nanoröhren in eine Form gebracht haben, die von praktischem Nutzen ist“, erklärte Poulin gegenüber der BBC, „Wir sind sehr erfreut, weil wir denken, dass die Herstellungsmethode simpel genug ist, um sie in den industriellen Maßstab zu überführen.“
In der Fachzeitschrift Science (Vol. 290, Nr. 5495) beschreiben die Wissenschaftler die neue Herstellungsmethode. Die französischen Forscher haben auf diese Weise Fasern hergestellt, die aus unzähligen einzelnen Nanoröhren bestehen. Der Durchmesser lag zwischen 10 und 100 Millionstel Meter.
Schon lange gibt es den Gedanken, Kohlenstoff-Nanoröhren als Faserkomponente für ultraleichte und gleichzeitig stabile Werkstoffe einzusetzen. Ein wichtiges Problem auf dem Weg dorthin haben die französischen Forscher nun gelöst: Viele Nanoröhren fest miteinander zu einer Faser verbinden, die gleichzeitig in beliebiger Länge herzustellen ist.