Solange sich das Stativ neben dem Loch befand, hatten die Fledertiere keine Probleme, den Durchgang zu finden, zeigte die Auswertung. Das galt auch dann, wenn sich Loch und Stativ an einer anderen als der erlernten Position befanden – allerdings nur so lange, wie der Abstand zwischen beiden gleich gehalten wurden. Verschoben die Wissenschaftler dagegen entweder Stativ oder Loch, gelang es den Fledermäusen nicht mehr, die Lücke zu finden: Sie flogen direkt neben dem Stativ ins Netz oder untersuchten intensiv die Umgebung um die Markierung herum.
Die Fledermäuse sendeten die ganze Zeit über Ultraschallrufe aus, berichten die Forscher. Offenbar ignorierten sie jedoch die schwächeren Echos vom Netz und verließen sich ausschließlich auf die starken Schallreflexionen vom Stativ. Fehlte dieses charakteristische Merkmal vollständig, lernten die Tiere jedoch nach und nach, das Loch auch ohne Stativ zu finden ? wahrscheinlich, indem sie sich neue Markierungen wie die Mikrofone auf dem Boden suchten, vermuten die Forscher. Im natürlichen Lebensraum spielen diese akustischen Merkmale für die Fledermäuse nach Ansicht der Forscher zwar eine wichtige Rolle, werden jedoch noch durch andere Sinneseindrücke wie den Sehsinn und möglicherweise auch den Tastsinn ergänzt.