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Feine Kiesel machen Lurche erwachsen

Erde|Umwelt

Feine Kiesel machen Lurche erwachsen
Wie sich ein junger Oklahoma-Salamander entwickelt, hängt von der Beschaffenheit seiner Umgebung ab: Wächst er in einem Flussbett aus großen, spärlich verstreuten Steinen auf, so behält er seine larvenartige, jugendliche Gestalt bei, die ihm ein Leben im Wasser ermöglicht. Ein Flussbett aus feinen, dicht gepackten Kieselsteinen dagegen bewirkt, dass das Tier mit der Zeit eine erwachsene Form annimmt und somit gut an Land leben kann. Zu diesem Ergebnis kamen amerikanische Wissenschaftler, als sie Oklahoma-Salamander aus dem mittleren Süden der USA beobachteten.

Die Oklahoma-Salamander (Eurycea tynerensis) leben ausschließlich in dem Ozark-Plateau, einer flussreichen Region im mittleren Süden der USA. Jedoch sind nicht alle Tiere gleich: Manche Vertreter dieser Art behalten ihr Leben lang larvenartige Züge und sind im Wasser beheimatet, werden aber dennoch voll geschlechtsreif. Andere Tiere dagegen wandeln sich zu auch äußerlich erwachsenen Exemplaren um und bevorzugen ein Dasein an Land.

Ronald Bonett und Paul Chippindale von der Universität von Texas in Arlington untersuchten nun insgesamt 22 Salamander-Gruppen, die in verschiedenen Flussbetten der Region zuhause waren. Die eine Hälfte dieser Gruppen bestand aus larvenartigen Tieren, während der andere Teil die Metamorphose zum Erwachsenen durchlaufen hatte. Für jede dieser Salamander-Gruppen untersuchten die Forscher die Struktur ihrer jeweiligen Lebensräume ? sie analysierten Größe, Art und Anordnung der entsprechenden Flusssedimente.

In Flussbetten mit großen, festen Steinen in lockerer Anordnung fanden die Forscher Tiere, die im jugendlichen Entwicklungsstadium steckengeblieben waren. Dicht gepackter, feiner Untergrund aus Sandstein dagegen beheimatete die äußerlich erwachsenen Artgenossen.

Die dichten Böden aus feinen Kieseln trocknen im Sommer aus. Daher durchlaufen die Bewohner solcher Umgebungen die Metamorphose, um dann besser an Land leben zu können, erklären die Wissenschaftler. Im Gegensatz dazu bleibt in Flussbetten mit großen, locker gepackten Steinen auch in heißen Sommern etwas Flüssigkeit in den Zwischenräumen, wo die wasserliebenden larvenartigen Tiere auch ohne Umwandlung existieren könnten.

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Ronald Bonett und Paul Chippindale (Universität von Texas, Arlington): BMC Biology ddp/wissenschaft.de ? Anna-Lena Gehrmann
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