Bei den schwereren Probanden fanden sich mehr Fett unter der Haut, mehr Bauchfett und mehr Fett in der Leber, entdeckten die Forscher. Zudem waren die Fettzellen der Übergewichtigen deutlich größer als die ihrer schlankeren Geschwister. Auch auf die Aktivität der Gene innerhalb der Fettzellen hatte das Übergewicht einen messbaren Einfluss. So waren der Fettstoffwechsel, die Muskelentwicklung und die Verarbeitung von Vitaminen ungewöhnlich träge, während verschiedene Entzündungsprozesse überdurchschnittlich aktiv waren. Der größte Unterschied betraf jedoch die Mitochondrien, die die Energie für den Betrieb der Zellen liefern: Die Fettzellen der übergewichtigen Probanden enthielten nur etwa halb so viel von der DNA, die die Baupläne für diese Zellkraftwerke trägt, wie die der schlankeren Teilnehmer. Dieser Mangel beeinträchtigt Größe, Form und vor allem die Funktion der Zellkraftwerke, so dass diese sehr viel weniger effizient Fett in Energie umsetzen können, erläutern die Forscher. Zudem werden überschüssige Eiweißbausteine von solchen Mitochondrien nur sehr schleppend beseitigt, was ebenfalls die Funktionsfähigkeit der Zelle stört.
Insgesamt gab es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Fehlfunktion der Mitochondrien, den erhöhten Entzündungswerten und den typischen Übergewichtsfolgen, so das Fazit der Wissenschaftler. Trotzdem dürfe man den Einfluss der Gene nicht unterschätzen. Das habe schon die schwierige Suche nach passenden Zwillingspaaren gezeigt: Von mehr als 2.500 getesteten seien lediglich bei 14 deutliche Gewichtsunterschiede aufgetreten.