Eine Invasion südamerikanischer Feuerameisen sucht seit einigen Monaten Australien heim. Innerhalb kurzer Zeit haben die Krabbeltiere im Bundesstaat Queensland bereits ganze Landstriche besetzt, berichtet die australische Tageszeitung „Sydney Morning Herald“. Australien stehe vor einer ökologischen Katastrophe, da die aggressiven Insekten viele einheimischen Tierarten angreifen und vernichten, warnen Experten.
Sogar kleine Räuber wie Eidechsen, die normalerweise Ameisen fressen, fallen den südamerikanischen Eindringlingen zum Opfer, beobachteten die Forscher um Ric Nattrass vom Naturforschungsprogramm der Regierung von Queensland. Die Invasoren haben die Zahl der einheimischen Ameisenvölker bereits auf ein Viertel verringert. „Sie gehen durch verseuchte Gebiete und das Einzige, was Sie sehen, sind Feuerameisen-Hügel“, beschreibt Nattrass die Situation. „Es ist erschreckend, sich die Konsequenzen vorzustellen.“
Auch Menschen leiden unter der Invasion: In Gegenden, die von den Ameisen befallen sind, können sich viele aus Angst vor schmerzhaften Stichen kaum noch im Garten aufhalten oder die Kinder sorglos draußen spielen lassen. Der Stich der Feuerameise ähnelt einem Bienen- oder Wespenstich und kann Beschwerden wie Ausschläge, Brustschmerzen, Übelkeit, starkes Schwitzen, Atemnot und Schwäche oder Ohnmacht auslösen.
Vermutlich kamen die Feuerameisen mit einem Frachtschiff nach Australien. Seit die Tiere im Februar dieses Jahres in Brisbane entdeckt wurden, haben Forscher sie bereits an 733 verschiedenen Stellen registriert. Experten befürchten, dass sie sich über den gesamten Südosten Australien ausbreiten könnten, wenn sie nicht rechtzeitig ausgerottet werden. Im nächsten Monat startet die australische Regierung ein großangelegtes Bekämpfungsprogramm.
Cornelia Pfaff