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Fitnessfreaks und Couchpotatoes: Ratten sind auch nur Menschen

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Fitnessfreaks und Couchpotatoes: Ratten sind auch nur Menschen
Fehlende Fitness und eine schlechte körperliche Kondition erhöhen auch bei ansonsten gesundem Lebenswandel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diesen seit langem vermuteten Zusammenhang hat ein amerikanisch-norwegisches Forscherteam jetzt in einer Studie nachgewiesen: Ratten, denen eine schlechte Kondition angezüchtet worden war, litten sehr viel häufiger unter zu hohem Blutdruck, zu hohen Blutfettwerten und Durchblutungsstörungen als ihre fitteren Artgenossen, obwohl beide unter genau den gleichen Bedingungen lebten. Die Verbesserung der Fitness sei demnach die wichtigste Vorbeugung gegen Herzinfarkte, Diabetes und Schlaganfälle, schreiben Ulrik Wisløff von der Universität Trondheim und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Science (Bd. 307, S. 418).

Die Forscher hatten über elf Generationen hinweg immer wieder jeweils nur die fittesten und die unsportlichsten Ratten eines Wurfes miteinander gepaart. Das Ergebnis waren zwei Gruppen von Nagern, die sich in ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit stark voneinander unterschieden. Während die fitteren Ratten im Schnitt 42 Minuten lang laufen konnten, schafften die unsportlichen lediglich 14 Minuten. Beide Gruppen wurden unter den gleichen Bedingungen gehalten: Sie bekamen das gleiche Futter und die gleiche Menge an Bewegung. Trotzdem entwickelten die unsportlichen Ratten ein so genanntes Metabolisches Syndrom, entdeckten die Forscher. Zu diesem auch Wohlstands-Syndrom genannten Krankheitsbild gehören Übergewicht, Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte und eine verminderte Wirkung von Insulin, ein Vorbote für Diabetes.

Eine genauere Untersuchung zeigte, dass die Mitochondrien der unsportlicheren Ratten sehr viel weniger effektiv funktionierten als die der sportlichen. Diese winzigen Zellorgane, auch Kraftwerke der Zelle genannt, wandeln mithilfe von Sauerstoff Nährstoffe in Energie um. In den Mitochondrien der weniger fitten Ratten fanden die Forscher stark reduzierte Mengen bestimmter Schlüsselproteine, die für die Sauerstoffverwertung und damit die Leistungsfähigkeit der Muskeln zuständig sind. Offenbar verursacht diese mitochondriale Fehlfunktion sowohl eine schlechte Kondition als auch die Krankheiten, schließen die Wissenschaftler. Doch unsportliche Menschen brauchen sich von diesen Ergebnissen nicht entmutigen zu lassen: Ein regelmäßiges Training verbesserte die sportliche Kapazität der Ratten deutlich und verminderte fast alle Risikofaktoren.

ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
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