Vorangegangene Versuche, diesen natürlichen Marker zu nutzen, scheiterten daran, dass es nicht gelang, aus unterschiedlichen Winkeln aufgenommene Fotos zu vergleichen. Das neue Programm nutzt dafür die so genannte affine Transformation. Damit läst sich eine Linie ? in diesem Fall die Flossenkante ? beliebig im Raum verdrehen, ohne dass sich die relativen Abstände zwischen einzelnen charakteristischen Punkten verändern.
Die Forscher haben ihre Methode bereits an einer Population von 97 Seelöwen erprobt. Das Programm schränkte aufgrund der Flossenform die in Frage kommenden Tiere ein. Die endgültige Wahl trafen die Biologen dann, indem sie die Bilder ansahen. In fünfzig Prozent der Fälle fanden die Forscher bereits unter den ersten sieben Bildern das passende Gegenstück.
Einzelne Tiere wieder zu erkennen ist notwendig, um die Bestände einer Art zuverlässig abzuschätzen. Auch das Verhalten der Tiere lässt sich so besser erforschen. Zu wissen, wohin einzelne Wale wann schwimmen, hilft Biologen beispielsweise, charakteristische Muster in den Wanderrouten der Tiere zu erkennen.
Die Originalveröffentlichung der Forscher ist im Fachmagazin Pattern Recognition (Bd. 38, S. 125) erschienen.