Krankenhausangestellte, die häufig mit Narkosemitteln hantieren, erkranken ungewöhnlich oft an Multipler Sklerose (MS). Das ergab eine Studie an Krankenschwestern, berichten schwedische Forscher im Fachmagazin „Occupational and Environmental Medicine“ (Bd. 60, S. 66).
Die Wissenschaftler um Ulf Flodin vom schwedischen Universitätskrankenhaus in Linköping haben das frühere Berufsleben von 83 Krankenschwestern unter die Lupe genommen, die an MS erkrankt waren. Insgesamt 13 von ihnen waren jahrelang im Operationsraum mit der Anästhesie beschäftigt und hatten daher häufigen Kontakt mit Narkosemitteln. Mithilfe statistischer Analysen errechneten die Forscher für Menschen in diesem Arbeitsbereich ein um etwa das Dreifache erhöhte MS-Risiko.
Die Zahlen sind allerdings nur vorläufig, weshalb weitere Studien notwendig sind, betonen die Forscher. Dennoch sei aufgrund der vorliegenden Daten bereits sicher, dass Narkotika das MS-Risiko erhöhen. Das legen auch frühere Untersuchungen nahe, die ähnlichen Substanzen ? etwa bestimmten Lösungsmitteln ? ebenfalls eine MS-fördernde Wirkung attestiert hatten.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek