Um die Verbesserung des Tastsinns zu messen, pressten die Forscher zwei Nadeln gegen die Fingerspitzen der Personen und verringerten allmählich den Abstand zwischen den Nadelspitzen. Je kleiner der Abstand, bei dem die Teilnehmer noch zwei Spitzen wahrnehmen konnten, desto besser ihr Tastsinn. Nach einigen Stunden ließ die Empfindlichkeit der gereizten Fingerspitzen zwar nach, konnte dann aber durch Wiederholung der Stimulation erheblich rascher wieder erhöht werden.
Bei dieser Kombination aus Hautstimulation und Medikamenten würden Teile des Gehirns vorübergehend neu organisiert, erklärt Dinse. Das wiederum führe dazu, dass sich mehr Nervenzellen an der Verarbeitung der gefühlten Information beteiligen. Der große Vorteil sei dabei, dass sich die behandelte Person nicht an dem Prozess beteiligen müsse, meint der Wissenschaftler. Die Methode ist damit grundsätzlich geeignet, um etwa den bei einem Schlaganfall geschädigten Tastsinn wieder zu trainieren. Für eine solche Therapie müssten jedoch Alternativen zum Amphetamin gesucht werden, das gefährliche Nebenwirkungen besitzt, erläutert Hubert Dinse gegenüber ddp. Amphetamine sind auch in Drogen wie beispielsweise „Speed“ enthalten.