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Forscher: Antiobiotika erhöhen möglicherweise das Brustkrebsrisiko

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Forscher: Antiobiotika erhöhen möglicherweise das Brustkrebsrisiko
Häufiger Antibiotikagebrauch erhöht möglicherweise das Brustkrebsrisiko. Das schließen amerikanische Forscher aus der statistischen Auswertung einer Studie mit mehr als 10.000 Frauen, von denen etwa 2.200 an Brustkrebs erkrankt waren. Im Vergleich mit Testteilnehmerinnen, die noch nie mit Antibiotika behandelt worden waren, trat die Krebserkrankung ungefähr doppelt so häufig bei Frauen auf, die über längere Zeiträume Antibiotika eingenommen hatten. Ob die Antibiotika jedoch den Krebs mit verursachten oder ob eher der allgemeine Gesundheitszustand entscheidend war, können die Wissenschaftler nicht sagen. Sie beschreiben ihre Studie in der Fachzeitschrift JAMA (Bd. 291, S. 827).

Die Forscher um Christine Velicer von der Universität von Washington in Seattle untersuchten bei den 2266 Brustkrebspatientinnen und den 7953 gesunden Testteilnehmern, wie viele Tage in ihrem Leben die Frauen jeweils Antibiotika eingenommen hatten. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass Frauen, die über längere Zeiträume Antibiotika eingenommen hatten, häufiger Brustkrebs bekamen. Hochgerechnet fanden die Forscher bereits nach fünfzig Einnahmetagen ein um fünfzig Prozent erhöhtes Brustkrebsrisiko ? unabhängig davon, welche Antibiotika eingenommen worden waren. Längere Einnahmezeiträume verdoppelten das Risiko sogar.

Auch wenn dieser statistische Zusammenhang eindeutig ist, mahnen die Forscher zur Vorsicht: Die Studie habe keine Auskunft darüber geben können, ob die Antibiotika-Einnahme tatsächlich der Grund für das erhöhte Auftreten von Brustkrebs gewesen sei, schreiben Verlicer und Kollegen. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass nicht die Wirkstoffe an sich, sondern die mit den Antibiotika behandelte Krankheit, ein bei den Antibiotikanutzern insgesamt geschwächtes Immunsystem oder andere Faktoren die Erhöhung des Risikos verursachen. Sollte sich der Zusammenhang jedoch in weiteren Untersuchungen bestätigen, müsse das Verhältnis zwischen Risiko und Nutzen eines Antibiotikaeinsatzes bei leichten Erkrankungen sehr genau abgewägt werden.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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