Amerikanische Wissenschaftler haben einen neuen Ansatz zur Aids-Therapie entwickelt. Dabei wird ein gentechnisch verändertes HI-Virus dazu verwendet, bestimmte Moleküle in die Zelle einzuschleusen. Diese Moleküle hindern den Erreger daran, in sie einzudringen. Das berichten Irvin Chen von der Universität in Los Angeles und David Baltimore vom Kalifornischen Institut für Technologie in Pasadena im Fachmagazin “PNAS” (Online-Vorabveröffentlichung).
In ihren Experimenten ließen die Wissenschaftler so genannte siRNA-Moleküle von veränderten HI-Viren in menschliche T-Zellen transportieren. Anschließend infizierten die Forscher die Zellkulturen mit HI-Viren. Nach einigen Tagen hatte der Aids-Erreger nur 20 Prozent der Zellen befallen. Bei der Mehrzahl von ihnen hatte die Behandlung einen Rezeptor blockiert, den der Erreger benötigt, um sich Zugang zu der Zelle zu verschaffen.
Die Forscher erhoffen von dem Verfahren neue Therapieformen. Eine solche Therapie könnte die Krankheit zwar nicht heilen, jedoch ihre Ausbreitung verlangsamen, hoffen die Wissenschaftler.
ddp/bdw ? Ulrich Dewald
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