Im Blut außergewöhnlich alter Menschen und ihrer Kinder sind bestimmte Eiweiße besonders groß. Das berichten Wissenschaftler in der amerikanischen Fachzeitschrift JAMA (Bd. 290, S. 2030). Auf die ungewöhnlich großen Eiweiße stießen sie bei der Suche nach biologischen und genetischen Faktoren, die mit einer langen Lebensdauer zusammenhängen.
Nir Barzilai von der Yeshiva-Universität in New York und seine Kollegen untersuchten das Blut sehr alter Menschen und ihrer Kinder auf seinen Gehalt an Fetten sowie an Eiweißen für deren Transport. Sie testeten die Blutproben außerdem auf Variationen eines Gens, das bei der Regulierung der Transporteiweiße beteiligt ist und maßen die Größe der Teilchen im Blut. Dabei stellten die Mediziner fest, dass so genannte Lipoproteine bei den untersuchten Familien deutlich größer waren als in den Kontrollgruppen. Diese Eiweiße bringen das
Cholesterin an seinen Bestimmungsort.
Bei den Teilnehmern der Studie stellten die Wissenschaftler zugleich mit der speziellen Ausprägung der Lipoproteine weniger Fälle von Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Stoffwechselstörungen fest als in Kontrollgruppen vergleichbaren Alters. Barzilai und seine Kollegen wollen nun die Faktoren, welche die Größe von Lipoproteinen beeinflussen, weiter untersuchen. Damit könnten sich neue Möglichkeiten für die Vorsorge und Behandlung altersbedingter Krankheiten ergeben, hoffen die Forscher.
An der Studie waren 213 Menschen mit einem durchschnittlichen Alter von 98 Jahren und ihre insgesamt 216 Kinder beteiligt, die im Schnitt 68 Jahre alt waren. Die Forscher bezogen neben den Blutproben auch die Krankengeschichte mit ein.
ddp/bdw ? Katharina Vogelmann