Lacy Kolo von der St. Louis University und Donna Korol entfernten jungen weiblichen Ratten die Eizellen und spritzten einem Teil der Ratten Östrogen. Dann ließen sie die Nagetiere Futter in einem Labyrinth suchen. In der ersten Aufgabe war das Futter immer am gleichen Ort im Labyrinth versteckt. Je nachdem, wo sie losliefen, führte ein anderer Weg zum Futter. In der zweiten Aufgabe mussten die Tiere bei der ersten Abzweigung immer nach rechts abbiegen, um zum Futter zu gelangen ? unabhängig vom Startpunkt. Die mit Östrogen behandelten Ratten konnten sich besser den Ort des Futters merken, kriegten aber langsamer die Kurve als ihre unbehandelten Artgenossen.
Die erste Aufgabe erforderte eine räumliche, die zweite eine “Antwort basierte” Lösungsstrategie. Wissenschaftler glauben, dass diese Lösungsstrategien von unterschiedlichen Gedächtnissystemen gesteuert werden. Der Östrogenspiegel beinflusse die Aktivität der entsprechenden Gehirnregionen und bestimme so, welche Strategie leichter erlernt wird, meinen die Forscher.
Möglicherweise würden Frauen nach den Wechseljahren bestimmte Problemstellungen besser mit einer anderen Herangehensweise lösen, spekuliert Donna Korol. Da sie das aber nicht gewöhnt seien, würden sie die Veränderung als eine Verschlechterung wahrnehmen.