Die Forscher um David Etkin von der New York University sind ihrer ungewöhnlichen Forschungsfrage durch eine Befragung von rund 200 Studienteilnehmern nachgegangen, von denen ein Teil an Schutzengel glaubte, der andere hingegen nicht. Um die Risikobreitschaft aller Probanden zu erfassen, baten die Forscher sie, auf einer Skala von eins bis fünf zu beurteilen, wie risikofreudig sie im Umgang mit Tempolimits beim Autofahren umgehen.
Was ist hier Ursache und was Wirkung?
Es zeigte sich: Die Studienteilnehmer „ohne Schutzengel“ ordneten einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 Kilometern pro Stunde einen Risikowert von durchschnittlich zwei Punkten zu. Die schutzengelgläubigen Probanden vergaben hingegen drei Risikopunkte. Sie sind also im Durchschnitt vergleichsweise wenig risikofreudig, folgerten Etkin und seine Kollegen.
Der Hintergrund des Zusammenhangs bleibt nun allerdings offen, räumen die Forscher ein. Denn es stellt sich die berüchtigte Wissenschaftsfrage: Was ist hier Ursache und was Wirkung? Denn man kann das Ergebnis nun zum einen so interpretieren: „Engel“ halten ihre Schützlinge zur Vorsicht an. Oder Möglichkeit Nummer zwei: „Es könnte sein, dass Menschen, die die Welt als riskant und gefährlich wahrnehmen eine Neigung zum Glauben an Schutzengel haben“, sagen die Forscher.