Auch Hyänen haben es eingesehen: Wer freundlich ist, erreicht mehr im Leben. Hyänenmännchen, die eine freundschaftliche Beziehung zu einem Weibchen aufbauen, haben größere Chancen, Nachwuchs zeugen. Das berichten deutsche Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Proceedings: Biological Sciences“ der Royal Society (Online-Vorabveröffentlichung vom 14. Mai).
Aggressives Verhalten wie Beißen oder gar sexuelle Belästigung sind verpönt. Bevorzugt sind dagegen Putzen, Grüßen und freundliche Gesten. Auch Männchen, die bereits lange in der Gruppe leben, haben mehr Erfolg bei den Weibchen. Das wiesen die Wissenschaftler um Marion East vom
Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin in ihrer Studie an
Tüpfelhyänen in Tansania nach. Sie verglichen dabei über genetische Techniken das Erbgut der Männchen mit dem der Jungtiere. Männchen, die weniger als zwei Jahre dabei waren, zeugten im Durchschnitt zehn Nachkommen, bei mehr als vier Jahren waren es bereits durchschnittlich 56 Junge.
Die Hyänenweibchen haben zudem Taktiken entwickelt, aggressive Männchen zu verwirren. Beispielsweise erkennen die Männchen offenbar nur schwer, wann die weiblichen Tiere fruchtbar sind. Außerdem paaren sich die Weibchen teilweise mit mehreren Männchen, um den wahren Vater zu verschleiern und einen möglichen Kindsmord durch Nicht-Vatertiere zu verhindern. Das bedeutet, dass Hyänenweibchen trotz ihrer sozialen Dominanz in der Gruppe bestimmte Tricks anwenden müssen, um sich gegen Nötigung zur Wehr zu setzen.
ddp/bdw ? Stefanie Offermann