Das Gehirn eines erwachsenen Menschen ist immer noch so anpassungsfähig, dass es sich sogar an zwei neue Hände gewöhnen kann. Das zeigen Gehirn-Scans von Denis Chatelier, dem ersten Menschen, dem Ärzte zwei Hände transplantierten.
Der Maler aus Frankreich hatte vier Jahre zuvor bei einem Unfall seine eigenen Hände verloren. Hirnteile, die direkt mit den Händen verbunden waren, beteiligten sich daraufhin an der Koordination der Unterarme. Nach der Operation passte sich das Gehirn jedoch der neuen Aufgabe an und steuert die Hände wieder mit den dafür vorgesehenen Windungen der Hirnrinde, schreiben Forscher im Magazin “Nature Neuroscience”.
Die Forscher vom Französischen Institut für Hirnforschung in Bron haben Chateliers Gehirn dreimal im Abstand von zwei Monaten nach der Operation mit einem Kernspin-Tomographen untersucht. “Die Signale der transplantierten Hand erlaubten dem Gehirn, die zuständigen Hirnregionen umfassend neu zu organisieren”, sagt die beteiligte Forscherin Angela Sirigu. Der Patient kann sich mit seinen neuen Händen mittlerweile die Zähne putzen, telefonieren und seine Kinder streicheln, meldet der britische Nachrichtendienst BBC.
Andreas Wawrzinek