Durch die direkte Beobachtung des Gehirns ist es amerikanischen Forschern ansatzweise gelungen, Gedanken zu lesen: Die über das Gehirn verteilten Zentren erhöhter und verminderter Aktivität verrieten den Forschern, was sich eine Versuchsperson gerade ansah. Das berichtet das Forschungsmagazin Science in seiner aktuellen Ausgabe (Bd. 293, S. 2470).
Die Forscher um James Haxby vom Nationalen Institut für mentale Gesundheit haben sechs Probanden Bilder von Gesichtern, Katzen, Häusern, Stühlen, Scheren Schuhen und Flaschen vorgelegt. Gleichzeitig maßen sie bei jedem Bild mit einem Tomographen, wie aktiv verschiedene Teile des Großhirns waren. Sie stellten fest, dass die Motive auf den Bildern spezifische Hirnareale zur Arbeit anregten oder in eine Ruhepause versetzten. Von der über das Gehirn verteilten Aktivität konnten die Forscher dann mit 96-prozentiger Sicherheit sagen, dass sich eine Versuchsperson zum Beispiel eine Katze anschaute. Sahen sich die Probanden Gesichter oder Häuser an, konnten die Forscher dies sogar immer richtig bestimmen.
Andreas Wawrzinek
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