Amerikanische Forscher haben ein Gen ausgemacht, das entscheidend zur Knochenentwicklung beiträgt. Das Gen namens IKK-alpha wirkt jedoch nicht direkt im Knochen, sondern von der Haut aus. Die Entwicklung der Haut im Embryo kann somit einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Skeletts haben. Das berichten Michael Karin von der Universität von Kalifornien in La Jolla und seine Kollegen in der Fachzeitschrift „Nature“ (Bd. 428, S. 660).
In ihren Experimenten mit Mäusen schalteten die Forscher das Gen IKK-alpha in der Haut aus. Das führte im Laufe der embryonalen Entwicklung zu starken Deformationen des Schädels und des gesamten Skeletts. Diese Defekte waren so gravierend, dass neugeborene Mäuse kurz nach der Geburt sterben. Schalteten die Forscher das Gen dagegen im Knochen selbst aus, hatte das keine vergleichbaren Auswirkungen.
IKK-alpha unterdrückt in der Haut die Produktion von bestimmten Wachstumsfaktoren. Geschieht dies nicht, wirken diese Wachstumsfaktoren auf die Knochen, so dass diese sich nicht richtig entwickeln können. Obwohl IKK-alpha im äußeren Keimblatt des sich entwickelnden Embryos arbeitet, im so genannten Ektoderm, gibt es Informationen an das mittlere Keimblatt weiter, das so genannte Mesoderm. Dieses bringt Skelett und Muskulatur hervor. Die Erkenntnis könnte neue Möglichkeiten eröffnen, um beispielsweise Mutationen entgegenzuwirken, die beim Menschen die Skelettentwicklung beeinträchtigen, hoffen die Wissenschaftler.
ddp/bdw ? Cornelia Pfaff