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Genetisch veränderte Baumwollpflanzen liefern Speiseöl mit gesünderen Fettsäuren

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Genetisch veränderte Baumwollpflanzen liefern Speiseöl mit gesünderen Fettsäuren
Australische Wissenschaftler vom CSIRO-Forschungsinstitut haben nach eigenen Angaben erstmals Baumwollpflanzen genetisch so verändert, dass sich aus ihren Samen Speiseöl ohne gesundheitlich bedenkliche Fettsäuren herstellen lässt. Die Forscher schalteten dazu im Labor die Gene des Baumwollsamens aus, die für die Bildung mehrfach ungesättigter Fettsäuren verantwortlich sind.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind zwar für die Ernährung wichtig, vertragen aber keine extreme Hitze, was sie zum Kochen ungeeignet macht. Um das flüssige Baumwollsaatöl in feste, zum Kochen geeignete Fette umzuwandeln, wird deshalb in einem industriellen Verfahren an die ungesättigten Fettsäuren des Öls Wasserstoff angelagert – die so genannte Hydrierung oder Fetthärtung. So entstehen stabile gesättigte Einfachbindungen, zugleich aber auch gesundheitsschädliche trans-Fettsäuren, die im menschlichen Körper einen hohen Cholesterin-Spiegel verursachen.

Zwischen dem Verzehr von trans-Fettsäuren aus gehärtetem Fett und dem Infarktrisiko besteht mehreren klinischen Studien zufolge ein Zusammenhang. „Wir verhindern die Bildung ungesättigter Fettsäuren jetzt von vornherein, indem wir die dafür verantwortlichen Gene ‚abschalten'“, erklärt CSIRO-Forscher Qing Liu. „Öl von unseren Baumwollsamen eignet sich damit zum Kochen, ohne dass es gehärtet werden muss. Produkte, die damit hergestellt werden, sind gesünder, da sie im Gegensatz zu früher keine trans-Fettsäuren mehr enthalten“, ergänzt sein Kollege Allan Green.

Die Wissenschaftler planen für das Jahr 2002 erste Feldversuche mit der veränderten Baumwollsaat. Ab dem Jahr 2004 sollen – erfolgreiche Tests und die offizielle Genehmigung vorausgesetzt – verschiedene Saat-Varianten in den Handel kommen. 2005 könnte dann erstmals geerntet werden. „Diese Entwicklung wird der australischen Lebensmittelindustrie dabei helfen, die jährlichen Importe von Palmöl im Wert von 50 Millionen Dollar durch gesündere, im Land produzierte Öle zu ersetzen“, so Green.

Mehr zum Thema gentechnisch veränderte Nutzpflanzen finden Sie im bdw-Newsticker-Archiv.

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