Um sicherzustellen, dass die Anomalie nicht nur in diesen Familien vorkam, analysierten die Wissenschaftler 70 angstgestörte Menschen, die nicht mit ihnen verwandt waren. Das Ergebnis: 97 Prozent von ihnen hatten die Verdoppelung, während sie nur bei 7 Prozent der restlichen Bevölkerung vorkommt.
“Die verdoppelte Region enthält mehr als 60 Gene”, erläutert Monica Gratacos, ein Mitglied des Teams. 23 davon seien bisher identifiziert. Darunter befänden sich Gene für Proteine, die die Kommunikation und Interaktion zwischen Neuronen kontrollieren. Wenn zuviel von einem oder mehreren dieser Proteine vorhanden sei, könnte dies das Gehirn übersensibel für stressreiche Situationen machen, glauben die Forscher. Dabei spielten jedoch auch Umwelteinflüsse eine wichtige Rolle.
Das Team versucht nun herauszufinden, welche der Gene in der besagten Region zu Angststörungen führen. Wenn das gelingt, könnte man in einem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren Medikamente entwickeln, die entweder diese Gene oder ihre Protein-Produkte unterdrücken.