Genforscher gehen seit längerem davon aus, dass die weibliche Vererbungslinie auf eine Frau („Eva“) zurückzuführen ist, die vor 143.000 Jahren in Afrika lebte und ihr genetisches Profil über unzählige Generationen weltweit ausbreitete. Die weibliche Vererbungslinie wird anhand der Zellkraftwerke (Mitochondrien) verfolgt, die nur von der Mutter weitergegeben werden und eigenes Erbgut besitzen.
Dagegen beruht die weltweit vorherrschende Variation des männlichen Y-Chromosoms auf dem Erbgut eines Mannes („Adam“), der vor rund 59.000 Jahren in Afrika zur Welt kam. Das ist das Ergebnis einer Gen-Analyse von mehr als 1.000 Männern in 22 geografischen Regionen, die das Team um Peter Underhill von der Stanford Universität in Palo Alto (Kalifornien) am Dienstag in der Zeitschrift veröffentlicht.
Die Wissenschaftler machen klar, dass sich die heute weltweit vorherrschenden Chromosomen (Erbgutträger) des Menschen zu verschiedenen Zeiten entwickelten. Die zur Zeit Evas verbreiteten Variationen des Y-Chromosoms wurden 84.000 Jahre später von der Version des sprichwörtlichen „Adam“ übertrumpft. „Adams“ Variante des männlichen Geschlechtschromosoms behauptet sich bislang 59.000 Jahren, fanden die Genforscher bei ihrer weltweiten Analyse. Entsprechend habe es auch vor „Eva“ bereits andere Varianten des Zellkraft-Erbguts gegeben.
dpa und bdw