Wissenschaftler haben eine Genveränderung für eine seltene Epilepsievariante gefunden. Die Betroffenen hören vor einem Anfall nicht vorhandene Geräusche wie Musik oder Maschinenlärm. Wissenschaftler um Ruth Ottman von der Columbia University in New York berichten in der Februar-Ausgabe von Nature-Genetics, dass eine Mutation in einem LGI1 genannten Gen diese Krankheit auslöst.
Die ungewöhnlichen Symptome der ADPEAF genannten Epilepsieart weisen darauf hin, dass eine Störung in einem für die Geräuschwahrnehmung zuständigem Gehirngebiet im Frontallappen vorliegt. Die genaue Funktion des LGl1-Gens ist unbekannt. Die Forscher vermuten aber, dass es für die Gehirnentwicklung notwendig ist. Bisher sind eine Handvoll Gene für andere Arten von Epilepsie bekannt.
Die Krankheit, bei der die Patienten unter begrenzten, sehr unterschiedlich ablaufenden Krämpfen leiden, wird autosomal-dominant vererbt. Es hat also nicht jeder, der eine Mutation in diesem Gen hat, auch Epilepsie. Die Krankheit entwickelt sich, so die Wissenschaftler, bei ungefähr 70 Prozent der Träger des mutierten Gens.
Nicole Waschke
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