Fast ein Jahrzehnt haben Forscher der Universität Michigan in Ann Arbor an der Entwicklung einer Methode gearbeitet, mit der das ?Math1? genannte Gen zuverlässig in das Innenohr von Versuchstieren eingebracht werden kann. Die Methode, die entschärfte Viren als Genfähren nutzt, könnte auch beim Menschen funktionieren, erklären die Wissenschaftler um Yehoash Raphael.
Bei den mit den Genfähren behandelten Meerschweinchen entwickelten sich im Innenohr aus Bindegewebe neue Haarzellen ? genau so, wie man es bei Vögeln beobachtet hatte. Überdies verbanden sich Hörnerven des Gehirns mit den umgewandelten Zellen. In weiteren Versuchen soll nun geklärt werden, ob sich die veränderten Zellen auch am Hören beteiligen.
Die Versuche sind jedoch erst der Anfang auf dem langen Weg zu einer Therapie gegen Taubheit, betonen die Forscher. Das Innenohr sei jedoch wie geschaffen für eine Gentherapie, da es nach außen hin weitgehend abgeschlossen ist. Gene, die dort eingebracht werden, bleiben daher vor Ort und können in angrenzenden Körperteilen kein Unheil anrichten.